Scott Speed war der heimliche Sieger in Monaco. Neun Plätze hatte er im Vergleich zu seiner Startposition gut gemacht und dabei ein hervorragendes Rennen abgeliefert. Das ist natürlich auch nicht seinen Vorgesetzten Gerhard Berger und Franz Tost entgangen. Beide lobten den Amerikaner nach dem Rennen in höchsten Tönen. Für Speed muss das eine besondere Genugtuung gewesen sein. Schließlich war sein Name immer einer der ersten der fiel, wenn es um Formel 1-Piloten ging, die in naher Zukunft ausgetauscht werden sollen.

Er selbst fand auch seine Leistungen vor dem Monaco-Grand Prix gar nicht so schlecht, wie es teilweise dargestellt wurde. "Um ehrlich zu sein, ist dieses Resultat keine so große Überraschung. Wir hatten schon ein großartiges Rennen in Malaysia und in Barcelona sah es auch sehr gut aus, bis mein Reifen geplatzt ist. Australien war auch nicht schlecht und in Bahrain hat es mich in der zweiten Kurve erwischt", erinnerte sich Speed auf seiner Webseite. Jedes Rennen sei für sich gesehen nicht so schlecht gewesen, "nur haben wir kein einziges zuende gebracht."

So freute sich der Amerikaner vor allem darüber, dass er endlich mal wieder die schwarz-weiß-karierte Flagge gesehen hat. "Ich bin sehr glücklich mit dem, was hier passiert ist, insbesondere weil das Qualifying so ein Desaster war."

Dennoch hatte Speed auch am Sonntag Pech. Denn dass sein Ritt von Platz 18 nach vorne mit Punkten belohnt wurde, war ihm am Ende nicht vergönnt. Alle Fahrer vor ihm erreichten auch das Ziel und so blieb es beim eigentlich undankbaren 9. Platz. "Normalerweise fallen hier so viele Autos aus, nur dieses Jahr nicht. Das hat mich wirklich genervt", sagte Speed. "Auf eine Art war es wirklich ein schlechtes Jahr, um in Monaco so ein gutes Rennen zu fahren, weil ich wirklich unbedingt in die Punkte fahren wollte."

Wichtiger ist allerdings, dass sich Toro Rosso zum ersten Mal seit langem wieder konkurrenzfähig präsentierte - nicht nur durch Speeds Aufholjagd während des Rennens, auch durch Toni Liuzzis starken 12. Platz im Qualifying. Ob der Aufschwung real oder doch nur ein Monaco-Phänomen ist, wird sich erst in Kanada zeigen. Doch zumindest werde das Erfolgserlebnis das Team vor den beiden Rennen in Nordamerika noch einmal beflügeln, glaubt Scott Speed.