War es ein illegaler Akt von McLaren-Boss Ron Dennis, seine Fahrer nach dem ersten Boxenstopp anzuweisen, das Tempo zu drosseln? Die FIA zieht das zumindest in Betracht und leitete deshalb eine offizielle Untersuchung wegen eines möglichen Verstoßes gegen den International Sporting Code ein. In einem Statement von Montag teilte die FIA mit, dass der relevante Hinweis untersucht werde und zu einem späteren Zeitpunkt eine Entscheidung bekannt gegeben werde.

Insbesondere britische Medien hatten sich beschwert, dass durch die Entscheidung des Teams ihr neuer Liebling Lewis Hamilton um jede Chance gebracht worden wäre, das Rennen zu gewinnen. Teamchef Ron Dennis verteidigte daraufhin seine Entscheidung vehement: "Ich mag es auch nicht, Rennfahrern zu sagen, sie sollen langsamer fahren, weil ich ein echter Racer bin. Aber so gewinnt man den Monaco Grand Prix und dafür werde ich mich nicht entschuldigen", sagte der Brite. "Jeder Journalist und alle in der Boxengasse hätten sich doch an die Stirn getippt und gesaget, was für ein Idiot der Mclaren-Teamchef ist, der seinen Piloten in Monaco erlaubt gegeneinander zu fahren, wenn am Ende einer in den Leitplanken sitzt."

Nur ein einziges Mal in seiner Karriere als Teamchef habe Dennis wirklich Einfluss von außen auf das Rennergebnis genommen. "Wir haben nie Grand Prix-Ergebnisse manipuliert außer es waren außergewöhnliche Umstände, wie es 1998 in Australien der Fall war", sagte Dennis. Damals knackte Irgendjemand den Boxenfunk und erzählte Mika Häkkinen, er solle an die Box kommen. "Mika kam an die Box und ich habe das [mit einer Stallregie] rückgängig gemacht, weil es unfair war", erläuterte Dennis.

Dennoch werden die Ereignisse nun noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Laut Artikel 151c des International Sporting Code liegt ein Vergehen vor bei "jedem betrügerischen Verhalten oder Handlung zum Nachteil des sportlichen Wettbewerbs oder des Motorsports im Allgemeinen." Die Regel wurde nach dem Österreich Grand Prix 2002 eingeführt, als Rubens Barrichello Teamkollegen Michael Schumacher den Sieg überlassen musste, obwohl er in Führung lag.