So stellt sich Ron Dennis einen Rennsonntag vor. Ein Doppelsieg für seine beiden Fahrer, eine Doppelführung in der Fahrer-WM, die Führung in der Team-WM und eine absolut überlegene Vorstellung. "Wenn wir es gewollt hätten, hätten wir heute das gesamte Feld überrunden können", sagte er - und jeder kaufte es ihm ab, so dominant waren die beiden Silberpfeile in den Straßen von Monaco. "Das war aber nicht unser Ziel. Wir haben die Plätze 1 und 2 akzeptiert und uns auf Kanada konzentriert."

Ganz perfekt war der Tag trotzdem nicht. Denn normalerweise hätte Dennis seine beiden Fahrer gerne um den Sieg fighten sehen. "Beide Fahrer kämpfen um den Sieg, aber das geht nicht in Monaco - es wird aber später in der Saison geschehen." Hier musste man beide und vor allem den aggressiv fahrenden Lewis Hamilton einbremsen. "Er meinte, er könne nicht langsamer fahren, das Auto sei sehr gut - darüber freut man sich natürlich." Aber letztlich siegte die Vernunft. "Ich habe kein Problem damit, wenn sie schnell fahren, dafür werden sie bezahlt", betonte Dennis. "Schlimmer ist es, wenn sie langsam fahren müssen, ich bin dann am meisten frustriert. Aber ein kurzer Konzentrationsfehler und schon ist man draußen."

Das wollte und konnte man vermeiden. Dabei gingen die Fahrer mit unterschiedlichen Voraussetzungen ins Rennen. "Lewis war etwas schwerer als Fernando", bestätigte Dennis das Offensichtliche. "Das mussten wir machen, um die Möglichkeit eines Safety-Car abzudecken. Bei einer Zweistoppstrategie macht ein Safety Car das Rennen sofort zu einer Einstoppstrategie. Also haben wir Lewis für diese Möglichkeit betankt." Daraus hat er das Beste gemacht. "Ich sage es noch einmal: Wenn wir es gewollt hätten, hätten wir das gesamte Feld überrunden können."