Heikki Kovalainen war stinksauer nach dem Qualifying von Monaco. "Als ich auf meiner schnellen Runde war, ist Coulthard aus der Box gekommen. Ich habe erwartet, dass er spätestens beim Eingang in den Tunnel mich vorbei lässt", sagte er. "Stattdessen hat er die ganze Zeit langsam vor mir gefahren und in der letzten Kurve hat er sein Auto dann fast geparkt."

Kovalainen fand diese Aktion unfair, besonders, weil Coulthard von den anderen Piloten bei der Fahrerbesprechung anderes Verhalten verlangt hat. "Er ist immer der erste, der da seine Hand hebt, er jammert immer wegen blauen Flaggen", sagte Kovalainen. "Und jetzt hat dieser erfahrene Pilot ausgerechnet mich blockiert, eine ganze Runde lang. Ich bin sehr enttäuscht, dass er es getan hat. Vielleicht hätte ich ihn schubsen sollen in der letzten Kurve, damit er mich endlich gesehen hätte."

Dass Coulthard für seine Aktion bestraft wurde, vertröstet Kovalainen nicht. Er hat aber nicht vor, mit Coulthard zu reden. "Ich bin sicher, dass die Stewards ihm schon das Wesentliche gesagt haben", meinte er.

Kovalainen ist sich sicher, dass er mit einer gelungenen Runde eine ähnliche Zeit hätte fahren können wie Fisichella. "Dafür gab es alle Möglichkeiten", sagte der Finne. "Auf jeden Fall hätte es in die Top 10 gereicht."

Kovalainen hofft auf Regen, glaubt aber nicht daran., Foto: Sutton
Kovalainen hofft auf Regen, glaubt aber nicht daran., Foto: Sutton

Kovalainen schätzte, dass er "mindestens zwei Sekunden" hinter Coulthard verlor. Auch in der Runde nach Coulthards Blockade hatte Kovalainen noch eine gute Zeit im ersten Sektor, die ganze Rundenzeit, 1:17,125, bedeutete aber nur den 15. Platz. "Mit diesen superweichen Reifen kannst du nur eine schnelle Runde fahren", sagte er. "Nach dem ersten Sektor auf der zweiten Runde baute der Reifen aber mächtig ab." Dass das keine Ausreden sind, bestätigt die Aussage von Adrian Sutil: "Auch bei mir war es so: eine schnelle Runde, dann noch ein Sektor, und dann ist die Performance dahin."

Kovalainens Ergebnisse an diesem Wochenende sehen auf den ersten Blick sehr schwach aus. Denn schon beim freien Training verlor er in beiden Trainings 1,5 Sekunden auf Fisichella. "Auch da hatte ich Verkehr, der Unterschied wäre kleiner gewesen, aber da war ich noch nicht so gut unterwegs", gab Kovalainen zu. "Aber heute war das Auto wesentlich besser, vor allem im zweiten Qualifying fühlte es sich richtig gut an."

Positiv ist höchstens die verbesserte Performance des Renault. Zum Qualifying in Monaco hat das Team einen neuen Frontflügel einfliegen lassen. "Er hat die Performance nochmals verbessert", sagte Kovalainen. "Die Haftung vorne hat sich dadurch verbessert."

Für das Rennen hofft Kovalainen jetzt auf Regen. "Eine Mischung aus Regen und trockener Piste wäre vielleicht die Lotterie, die mir noch helfen könnte", sagte Kovalainen. "Aber momentan sieht es eher nach einem trockenen Rennen aus. Unsere Wetterprognose sagte für heute eine Regenwahrscheinlichkeit von 30-40 Prozent aus, für morgen aber nur 10-15 Prozent."