Nico Rosberg könnte eigentlich rundum zufrieden sein. Bei seinem Heimrennen erreichte der Deutsche mit Platz fünf sein bestes Qualifikationsergebnis in dieser Saison und zeigte auch sonst eine einwandfreie Leistung bei den nicht ganz einfachen Bedingungen. Doch gerade weil der Wettergott heute sein Pokerface aufsetzte, und die Teams ihrerseits zu Kompromissen bei der Reifenwahl zwang, setzte auch bei Rosberg nachher das Hätte-Wäre-Wenn-Syndrom ein. "Für mich war es nicht das beste Ergebnis", sagte er, "weil nachher guckst du dir die Zeiten an und merkst, dass da noch ein bisschen mehr drin gewesen wäre."

Denn aufgrund des Regens entschied man sich bei Williams dafür, die besseren weichen Reifen schon Mitte des Q3 aufzuziehen. "So habe ich meine beste Runde mit harten Reifen gefahren. Das wären zwei Zehntel und somit ein Platz weiter vorne gewesen", glaubt Rosberg. Dennoch - eine andere Strategie hätte auch er in dieser Situation nicht gewählt, "denn die Wahrscheinlichkeit, dass es regnet war ja da."

Dabei hatte Rosberg Glück, dass er überhaupt in die dritte Qualifyingrunde gekommen ist. Denn kurz nach seinem ersten Satz in der zweiten Session brach die hintere Radaufhängung an seinem Williams. Da hatte ich sowohl Glück, dass meine erste Runde so gut war, als auch, dass wir das so schnell wieder reparieren konnten. Da war kurz mal Panik angesagt", grinste Rosberg.

Stattdessen war er wieder einmal schneller als sein Teamkollege Alexander Wurz, der die letzte Runde wieder einmal knapp verpasst hat. Natürlich ist es immer schön vor seinem Teamkollegen zu stehen", sagte Rosberg. Allerdings sei das Konkurrenzdenken zwischen den beiden Williamspiloten nicht so ausgeprägt wie üblich. "Wir reden viel miteinander, weil er von der technischen Seite nach wie vor sehr stark ist", lobte er Wurz. "Was ich auch sehr schön finde, ist, dass wir sowieso mehr auf das Teamergebnis schauen. Er kann sich auch für mich freuen."

Freuen würde sich der Österreicher sicherlich auch, wenn es seinem deutschen Williamskollegen morgen gelänge, vom fünften Startplatz auf das Podium zu fahren. Rosberg selbst stapelt bei dieser Frage jedoch tief: "Es wäre schon schön, wenn wir die Position halten könnten, denn in Monaco kann viel passieren."