Herantasaten war angesagt im ersten Training für den Grand Prix von Monaco. Denn wer sich allzu stürmisch an das Limit heranwagt, dem könnte es so ergehen wie Giancarlo Fisichella, der fünf Minuten vor Ende der Session seinen Renault am Ende von Start und Ziel bei Saint Devote in der Leitplanke parkte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Fernando Alonso bereits die Bestzeit vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton gesichert. Hamilton erlebte das Ende des Trainings übrigens auch nicht, da er wegen Problemen an seinem McLaren nicht mehr auf die Strecke kam. Der Anlasser war kaputt gegangen und Teile davon ins Getriebe gekommen. Da für die Reparatur der ganze Unterboden ausgebaut werden muss, konnte er nicht mehr fahren.

Nick Heidfeld interessierte das alles nur recht wenig, er hatte sich schon frühzeitig auf den dritten Rang gefahren. Generell kamen die Schlussangriffe für die meisten Piloten zu spät, denn kurz nach Fisichellas Ausrutscher platzte Mark Webber auch noch der Reifen womit an schnelle Runden nicht mehr zu denken war. Nur Webber selbst und Nico Rosberg konnten die Phase nach Fisichellas "Blechschaden" noch nutzen, um sich auf die Ränge sechs und sieben zu verbessern - einen Platz hinter Kimi Räikkönen im schnellsten Ferrari.

Wirklich viel Aussagekraft darf man den Ergebnissen aber nicht zurechnen, auch wenn es zunächst den Eindruck macht, als ob Ferrari relativ weit zurück wäre - Räikkönen fehlte eine Sekunde und Massa sogar 1,2. Denn von Beginn an war zu bemerken, dass sich die Fahrer eingehend damit beschäftigten, die Strecke, ihre Bremspunkte und auch die Bodenwellen zu studieren. Nach einer Eingewöhnungsphase gingen die Zeiten dann auch nach unten. Das Limit dürfte aber noch nicht erreicht sein. Erstens fehlt der Grip, der erst mit dem vermehrten Gummiabrieb auf die Strecke kommt und zweitens wollten die meisten eben nicht so enden wie Fisichella.

Die anderen deutschsprachigen Piloten konnten mehr oder auch um einiges weniger zufrieden mit dem ersten Training sein. So erreichte Alex Wurz noch den elften Platz und hielt damit Tuchfühlung nach vorne. Ralf Schumacher und Adrian Sutil trafen sich hingegen am Ende des Feldes. Ralf wurde 20. und Sutil 21., wieder einmal vor seinem Teamkollegen Christijan Albers. Der konnte allerdings nur fünf Runden zurücklegen, da sein Auto mit einem technischen Defekt und rauchenden Bremsen liegen blieb. Damit sorgte der Niederländer auch die für die einzige Rotphase der Session.