Das spannendste Thema unter Formel 1-Exterten scheint weiterhin der interne Zweikampf zwischen Weltmeister Fernando Alonso und Shooting-Star Lewis Hamilton zu sein. Vor allem nach Grand Prix-freien Wochenenden juckt es den Küchen-Psychologen aus der Formel 1-Welt wohl besonders in den Fingern und so erfahren wir auch heute wieder die neuesten Eindrücke aus der Seelenwelt der Rennfahrer Fernando A. und Lewis H.

Neu ist dieses Mal, dass auch an der psychischen Tauglichkeit von Großbritanniens derzeitigem Lieblingskind Hamilton gezweifelt wird. Denn die Tatsache, dass Hamilton seinen MP4-22 immer besonnen ins Ziel kutschierte, was ihm immerhin die WM-Führung eingetragen hat, veranlasste sowohl Eddie Jordan als auch Gerhard Berger zur Sorge um den jungen Mann. Denn vielleicht fehle es ihm ja an der nötigen Aggressivität...

"Ich hoffe sehr, dass Lewis auch etwas hartes in sich trägt, denn sonst wird er sich nicht durchsetzen", sagte Jordan. Gerhard Berger sagte zum selben Thema: "Ich hab gesehen, wie Lewis bisher gepampert wurde. Er musste nie für eine Fahrt kämpfen, alles war für ihn organisiert. Ich frage mich, wie er einen Killerinstinkt haben kann", sagte Berger. Ein erfolgreicher Fahrer müsse aber egoistisch sein, "wie Senna und wie Schumacher, und im Auto war auch ich böse, wenn ich es sein musste." Ob Lewis das könne? "Da müssen wir abwarten", sagte der Österreicher, "aber bisher hat er die richtigen Ansätze gezeigt." Immerhin.

Selbstverständlich wurde aber auch über den Seelenzustand des ins Hintertreffen geratenen Weltmeisters spekuliert. Steve Nielsen, Teammanager bei Alonsos altem Rennstall Renault, glaubt, dass der Spanier nicht mit dem Druck zurechtkommt, erstmals einen ebenbürtigen Teamkollegen zu haben. "Ich glaube, tief in seinem Innersten stellt er sich zurzeit selbst in Frage, ob er wirklich schneller ist als sein Teamkollege und das bereitet ihm eine Menge Selbstzweifel", sagte Nielsen. Es wird Zeit, dass der Grand Prix von Monaco beginnt...