Die Bilanz ist eindeutig: Nach vier Rennen war immer Derjenige Sieger, der als erstes aus der ersten Kurve gekommen ist. Aus dieser simplen Tatsache hat Ferrari einen genau so simplen Schluss gezogen: Mehr denn je werden die Rennen in dieser Saison schon im Qualifying entschieden. Denn der Performance-Unterschied zwischen dem MP4-22 und dem F2007 ist so gering, dass überholen nahezu unmöglich geworden ist. Nur einmal war der Pole-Sitter nicht auch gleichzeitig Sieger, als sich Felipe Massa gleich am Start von beiden McLaren düpieren ließ.

Deswegen will Ferrari bei den Testfahrten in Le Castellet noch mehr Wert auf einzelne schnelle Runden legen. Denn obwohl man bisher jedes Mal in diesem Jahr das Qualifying gewinnen konnte, hat man auf dem sehr eigenen Straßenkurs von Monaco schon lange keine Pole Position mehr geholt. Wir hatten nicht mehr das richtige Auto für einen Parcours wie Monaco, seitdem wir 2001 dort gewonnen haben", erklärte Rennchef Luca Baldisseri in der Gazetta dello Sport.

Um diese für Ferrari ungewöhnlich lange Durstrecke zu beenden, werde man sich in den nächsten drei Tagen darauf konzentrieren, den Wagen auf Monte Carlo einzustellen. "In Le Castellet kann man viele Streckentypen simulieren, unter anderem auch den Monaco-Grand Prix", so Baldisseri weiter.

Außerdem äußerte sich der Italiener zu den Zuverlässigkeitsproblemen von Ferrari, die das Team trotz dreier Siege nur auf Position zwei in der Konstrukteurswertung stehen lassen. "Bis jetzt haben wir vor allem nach aggressiven Lösungen gesucht, die vielleicht ein wenig zu Lasten der Zuverlässigkeit gegangen sind. Damit können wir nicht zufrieden sein", gab Baldisseri zu. Allerdings sei man schon dabei dies zu korrigieren. "Also lass uns hoffen, dass das, was Räikkönen in Spanien passiert ist, nicht noch einmal passiert."