Auch wenn McLaren aufgrund des Ausfalles von Kimi Räikkönen wieder einmal mehr Punkte geholt hat, so war es doch überraschend, wie überlegen Felipe Massa am Ende nach Hause fahren konnte. Schließlich machten die McLaren während aller freien Trainings den besseren Eindruck. Ferraris Rennleiter Luca Baldisseri löste das Geheimnis, das dann aber doch gar nicht so geheim war: "Zum einen waren die Streckenbedingungen am Freitag im Vergleich zu den Testfahrten komplett anders, und wir hatten ein paar Probleme, um uns darauf einzustellen", so Baldisseri. Außerdem hänge die Performance während des freien Trainings natürlich stark vom Programm der einzelnen Teams ab. "Und wir sind immer davon ausgegangen, dass die anderen leichter als wir waren."

Doch trotz der starken Performance - hundertprozentig zufrieden konnten die Ferrari-Männer nicht sein. "Unser Performance-Level ist ohne jede Frage sehr gut, aber mit der Zuverlässigkeit sind wir natürlich nicht zufrieden", gab der technische Direktor Mario Almondo zu. So wolle man in Zukunft darauf bei der weiteren Entwicklung zu 51 Prozent an der Zuverlässigkeits- und 49 Prozent an der Performance-Schraube drehen.

Denn ohne den Ausfall von Räikkönen wäre ein Ferrari-Doppelsieg heute möglich gewesen, wie beide eimütig betonten. "Wir waren nicht in der Lage, Kimi ein Auto zu geben, mit dem er seine Performance zeigen konnte", so Baldisseri. Denn die habe er im Vergleich zu den ersten drei Rennen stark verbessert. "Zusätzlich hatte er auch noch ein kleines Problem in der letzten Runde im Qualifying und für das Rennen war er mit einer etwas anderen Stratetgie unterwegs. Ich bin mir sicher, dass wir normalerweise zwei Ferrari-Piloten auf dem Podium gesehen hätten", so Baldisseri weiter. Und Mario Almondo pflichtete ihm bei. "Kimi war vor dem Rennen sehr zufrieden mit dem Auto, er wäre auf jeden Fall auf einer sehr guten Position gelandet."

Ein weitere Aufreger war natürlich das Feuer am Auto von Felipe Massa, dass kurzzeitig einen roten Totalausfall in Barcelona befürchten ließ. Almondo spielte diesen Vorfall herunter: "Das waren nur ein paar Tropfen Benzin." Man habe das ja auch schnell gelöscht. Noch wisse man nicht, wie es dazu kommen konnte, aber man werde das natürlich genau untersuchen.

Schumachers Aufgaben bei Ferrari sind streng geheim., Foto: Sutton
Schumachers Aufgaben bei Ferrari sind streng geheim., Foto: Sutton

Bleibt am Schluss eigentlich nur noch die Frage, die jedem Ferrari-Mitglied an diesem Wochenende gestellt wurde: Was ist eigentlich die Aufgabe von Michael Schumacher? Das konnte Mario Almondo zwar auch nicht beantworten, machte aber deutlich, dass diese Aufgabe wohl sehr wichtig sein muss: "Michael ist mit seiner Erfahrung sehr nützlich für uns. Er ist gibt uns zu jedem Thema seinen Standpunkt, der wirklich sehr nützlich ist. Natürlich können wir hier nicht näher ins Detail gehen, aber wir sind sehr glücklich, dass er da ist." Ach so. Keine weiteren Fragen.