Zum Anfang gleich ein Dank: "Ich möchte mich bei Michael für all die Hilfe in den vergangenen Jahren bedanken. Seine Lektionen waren mir sehr nützlich!" Mit diesen Worten schloss Felipe Massa seinen offiziellen Kommentar im Ferrari Press Release. Zuvor war er gefahren wie der siebenfache Champion: Kompromisslos am Start, unbeeindruckt vom Feuer beim Boxenstopp und unangefochten als Sieger über die Ziellinie. Auch ein Ex-Rennfahrer sah sich erinnert an den deutschen Ex-Champion: "Massas Manöver in der ersten Kurve gegen Alonso war beste Schumacher-Schule - er hat die Tür ohne Rücksicht auf Verluste zugeworfen."

Auch sonst erinnerte die Bilanz des Renntages an die gute alte Zeit: Pole Position, schnellste Rennrunde und Sieg - zum zweiten Mal in Serie. "Fantastisch!", jubelte Massa. "Ich kann meine Gefühle kaum beschreiben." Das Duell gegen Fernando Alonso jedoch sehr wohl: "Es war sehr eng, ich musste Risiken eingehen, aber ich wollte keine Position verlieren. Deshalb haben wir uns berührt." Bei diesen Worten sieht man fast den Ex-Weltmeister vor Augen...

Trotz des großen Jubels blieb Jean Todt auf dem Boden. "Wir kennen die Zutaten für einen erfolgreichen WM-Kampf und zweimal haben wir sie bislang in dieser Saison nicht zusammenbekommen - heute bei Kimis Auto." Dieses war mit einem Elektronikdefekt liegen geblieben. "Deswegen liegen wir trotz drei Siegen und vier Poles nur auf Platz 2", ärgert sich Todt. "Die Zuverlässigkeit ist der Schlüssel", stimmt Massa zu. "Der Ausfall kam ohne Vorwarnung und hat Kimi wohl einen Podestplatz gekostet", steuert Luca Baldisserri bei. "Ich kann nicht viel dazu sagen. Ich bin enttäuscht", klagt Räikkönen. "Ich habe wichtige Punkte verloren, aber es gibt noch 13 Rennen." Vielleicht kann auch er dann von einer Schumacher-Lehre profitieren: jener, niemals aufzugeben...