Pedro de la Rosa war da, Tonio Liuzzi war da und Rubens Barrichello war auch da. Daran erinnern wird sich morgen aber kaum noch jemand. Nur Felipe Massa schaffte es, in der Donnerstagspressekonferenz etwas vom amtierenden Weltmeister abzulenken. Dieser kommt im dritten Jahr in Folge als WM-Führender zu seinem Heimrennen; diesmal allerdings nicht alleine - Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton teilen sich die Führung mit ihm.

Besonderen Druck verspürt Alonso nicht. Und weiteren will er vorerst nicht aufbauen. Denn er antwortet eher ausweichend auf die Frage, ob sein Team in der vierwöchigen Pause gut genug gearbeitet hat, um zu Ferrari aufzuschließen. "Das wissen wir noch nicht", sagt der Spanier. "Niemand weiß das momentan." Und auch der Freitag sei noch nicht der Tag, an dem die Wahrheit ans Licht kommen werde. Das werde erst im Qualifying geschehen.

Felipe Massa ist zuversichtlich, dass Ferrari wie bei den Tests letzte Woche die Nase vorne haben wird. "Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht und werden weiter hart am Auto arbeiten", kündigt er an. "Wir erwarten McLaren sehr konkurrenzfähig, deswegen arbeiten wir hart weiter." Dann funktioniert es vielleicht genauso gut wie in Bahrain. "Wir wollen die Leistung vom letzten Rennen wiederholen oder konstant auf dem Podium stehen", umreißt er die Zielsetzung. "Das ist das Wichtigste."

Für Alonso ist es das Wichtigste, alles aus seinem MP4-22 herauszuholen. Noch ist es für ihn aber schwierig festzustellen, ob das der Fall ist. "Ich fahre jetzt mit mehr Vertrauen, ich weiß was ich tue, aber letzte Woche beim Test habe ich so viele neue Sachen gelernt über die Reifen, Long Runs und alles..." Das gelte aber für alle Fahrer. "Wir lernen jeden Tag im Auto etwas dazu." Auch Felipe Massa. "Alles verändert sich so schnell, dass sich die Fahrer so schnell wie möglich anpassen müssen", sagt der Brasilianer.

Selbst sein Landsmann Rubens Barrichello kann noch viel über sein bockiges neues Auto lernen. "Der Test und die Fortschritte des Teams haben sich hier in einigen Änderungen niedergeschlagen", zeigt er sich zufrieden. "Das Auto ist ein bisschen besser." Allerdings haben sich alle Teams verbessert, was Vorhersagen schwierig macht. Aus diesem Grund blickt Rubens schon weiter voraus: auf Montreal und Magny Cours, wo Honda weitere Updates für den RA107 bringen will.

Tonio Liuzzi hat die Augen ebenfalls schon in die Zukunft gerichtet. "Wir haben hier einige Neuerungen am Auto", sagt er, "aber das gilt für alle. Es wird also keinen großen Unterschied machen." Ganz anders die angekündigten Verbesserungen für den Kanada GP. "Dann machen wir hoffentlich einen großen Fortschritt." Diesmal lässt Tonio die Einschränkung weg: denn letztlich gilt auch das für alle...