Zuerst die harten Fakten, die aufgrund des Testwetters in Barcelona etwas aufgeweicht wurden. "Wir haben neue Aerodynamik-Teile, die ein paar Zehntel bringen sollen. Genau konnten wir das beim letzten Test nicht herausfinden, weil die Wetterbedingungen zu den Zeiten, wo wir das tun wollten, etwas widrig waren", meinte Ralf Schumacher am Donnerstag in Barcelona. Das Auto hat sich für ihn aber generell besser angefühlt. "Wir haben dann an der Abstimmung noch etwas gearbeitet und es war beim Testen ein bisschen besser. Ich hoffe, dass das am Wochenende auch noch so bleibt", sagte der Toyota-Pilot.

Nun zu den anderen Dingen, die Toyota und auch Ralf Schumacher derzeit so beschäftigen, denn da gibt es schließlich einiges. So liegt der momentane Rückstand zur Spitze nach Auffassung von Schumacher zu einem Teil an den Reifen und zu einem anderen an der Aerodynamik im vorderen Bereich des Autos, die "wir nicht so optimal nutzen können. Das ist jetzt ein bisschen besser geworden, aber wir müssen noch immer dran arbeiten." Allerdings braucht das auch seine Zeit. So rechnet der Deutsche damit, dass man erst in zwei oder drei Rennen wirklich Verbesserungen sieht. Etwas später sollen dann auch die Seitenkästen überarbeitet werden. Dabei helfen soll auch der zweite Windkanal.

Der bisherige Plan, ganz vorne mitzuspielen ist aufgrund des Aufholbedarfs aber nicht aufgegangen, was auch Schumacher zugeben musste: "Dieses Jahr sind wir ein ganzes Stück hinterher. Das ist nicht leicht, vor allem weil Ferrari und McLaren sehr stark sind. BMW ist jetzt auch ganz gut dabei und es war ja unser Ziel, in diesem Jahr dort dran zu kommen." Doch er sieht die Situation nicht so dramatisch, denn einerseits befinde man sich ja in guter Gesellschaft, mit Teams die schon seit vielen Jahren dabei sind und seit mehreren Jahren keinen Titel geholt haben und auch mit einem Team, das im Vorjahr noch den Titel geholt hat. "Und die sind dieses Jahr langsamer als wir oder genauso schnell. Von daher sieht man, wie schnell es in der Formel 1 geht und wie schwierig es ist."

Bei den Tests hat sich das Auto schon etwas besser angefühlt, Foto: Sutton
Bei den Tests hat sich das Auto schon etwas besser angefühlt, Foto: Sutton

Seine Siege hat er trotz der aktuellen Situation nicht vergessen, weiß aber sehr gut, dass die heutzutage nicht mehr wahrgenommen werden. "Ich habe mich zwar über meine Siege gefreut, aber am nächsten Tag ist das schon Geschichte. So ist das eben. Wie ich in den letzten Wochen medial feststellen konnte, zählen die Momentaufnahmen und nicht das, was kommen könnte oder was war, sondern was ist." Zu der Frage, warum er sich denn bei seinen Siegen nicht so ausgelassen gefreut hätte, meinte er nur, dass er das schon habe, aber eben nur für sich.

Der Grund dafür war ihm auch damals schon klar und der scheint sich bis heute nicht verändert zu haben. "Weil ich eben weiß, wie meine Situation ist und in den Situationen, in denen ich immer war, war das besonders schwierig, weil man nie wusste, wie es am nächsten Wochenende wieder aussieht. Die letzten zehn von fast elf Jahren, die ich nun beinahe fahre, habe ich ja damit verbracht, zu erklären, warum es nicht funktioniert. Von daher freue ich mich zwar über solche Siege, habe aber auch die Geduld, bis zum nächsten zu warten", erzählte er.

Und den erwartet er auch nach wie vor bald. Denn für die von ihm bereits angesprochene Schnelllebigkeit in der Formel 1 kann ja auch einmal zu Gunsten von Toyota wirken. "Ich halte den ersten Sieg nach wie vor für realistisch. Wir haben das ja bei BMW, Ferrari und McLaren gesehen. Da geht es ja auch hin und her. Es ist einfach zu früh. Jetzt ist gerade einmal Rennen vier. Da kann noch so viel passieren."