Auch für Lewis Hamilton ist die Pause endlich zu Ende, wobei sie für ihn wirklich lange war, da er bei den Testfahrten nicht zum Einsatz kam. Deswegen wunderte es auch nicht, als er am Donnerstag in Barcelona sagte: "Ich freue mich, wieder ins Auto zu kommen." Wie alle andern Fahrer und auch Teams hofft der Brite, dass trotz seiner Nichtteilnahme bei den Tests der entscheidende Schritt gelungen ist und man sich nun in einer besseren Position befindet.

Doch damit war es dann auch genug der allgemeinen Floskeln vor dem Beginn des Wochenendes. Es wurde über andere Dinge geplaudert; über Heimrennen zum Beispiel, so wie sein Teamkollege Fernando Alonso jetzt eines haben wird. "Es ist schön, zuhause zu fahren. Ich hatte diese Erfahrung voriges Jahr in Silverstone in der GP2. Zu Beginn haben vielleicht nicht alle gewusst, wer ich war, aber am Ende hatte ich dann sehr viel Unterstützung", erinnerte sich Hamilton. Leichter werde es bei einem Heimrennen aber nicht, stattdessen fühle man sich nach der vielen Reiserei einfach nur viel mehr zuhause und ist entspannter, erklärte der McLaren-Pilot noch.

Noch schöner ist es für ihn aber, Formel 1-Fahrer zu sein. "Ich liebe es, das zu tun, was ich tue. Ich liebe es, das Auto zu fahren. Es ist so viel besser als alles, was ich je erlebt habe und das will ich auch weiter tun", sagte er. Dabei ist es für ihn im Moment vor allem wichtig, dazuzulernen. "Ich habe erst drei Rennen gefahren. Jedes Mal wenn ich in das Auto komme, an jeder Strecke, jede Minute lerne ich etwas Neues. Es ist nicht nur eine Sache. Es gibt so viele Dinge, die man verstehen muss; Dinge über das Auto, das Qualifying, das meiste aus dem Auto herauszuholen, mit der Zeit, die man im Qualifying hat, alles aus dem Training herausholen", erklärte Hamilton.

Lewis Hamilton hat bislang viel gelernt und viel gejubelt, Foto: Sutton
Lewis Hamilton hat bislang viel gelernt und viel gejubelt, Foto: Sutton

Einer, der ihm dabei besonders hilft, ist sein Teamkollege Fernando Alonso. Hamilton konnte nichts über irgendwelche angeblichen Spannungen im Team berichten, die mancherorts medial heraufbeschworen wurden. Ganz im Gegenteil. "Ich habe das Glück, mit Fernando zu fahren und wenn er etwas schneller ist als ich, dann kann ich auf die Daten schauen und mich verbessern. Aber auch außerhalb des Autos kann ich Dinge von ihm lernen. Wie ich gesagt habe, ich lerne immer und es gibt immer etwas zu lernen. Ich werde mich weiter verbessern", betonte der Brite.

Da er vom Weltmeister lernt und in der WM zusammen mit ihm und Kimi Räikkönen führt, ließ sich auch die Frage nach seinen eigenen Titelambitionen und -hoffnungen nicht vermeiden. "Ich habe immer schon gesagt, ich bin nicht hier, um Zweiter zu werden. Ich bin hier, um mein Bestes zu geben. Man muss aber realistisch bleiben", meinte er zunächst. So ist er sich durchaus bewusst, dass ihm als Rookie noch einige Aufs und Abs bevorstehen dürften - deswegen kam auch wieder das Lernen zur Sprache. "Ich lerne ständig dazu und es werden Rennen kommen, wo ich nicht so gut unterwegs bin. Ich arbeite hart, damit alles gut läuft, aber irgendetwas wird kommen und das lässt sich nicht vermeiden. Das passiert allen Fahrern."

Trotzdem wollte er seine Träume vom möglichen Titel im Jahr eins nicht gleich vergessen. Denn schließlich lernt er ja immer dazu und eine wichtige Sache hat er bereits gelernt. "Ich muss einfach konstant bleiben und wenn ich eine konstante Saison habe, mit solchen Ergebnissen wie bisher, dann muss man schon auf die Krone schielen", merkte Hamilton an. Trotzdem liegen die Prioritäten noch woanders. Wo, das war nicht schwer zu erraten. "Es wäre dumm, nicht daran [den Titel] zu denken, aber das ist nicht mein Hauptziel. Lernen ist momentan mein wichtigstes Ziel."