Die Tests in Barcelona vor einer Woche liefen alles andere als erfolgreich für Williams und seinen Piloten Nico Rosberg. Ein heftiger Abflug des jungen Deutschen sorgte dafür, dass das britische Team einen Tag früher als geplant nach Hause fahren musste, da das Auto auf die Schnelle nicht mehr zu reparieren war. Schon vorher hatte ein Unfall von Ersatzpilot Nakajima für Verzögerungen beim Testprogramm gesorgt.

Wie es zu seinem folgenschweren Ausritt kam, oder ob gar ein Fahrfehler dafür verantwortlich war, wollte Rosberg partout nicht sagen: "Ich möchte darüber nicht mehr sprechen. Der Unfall steckt nicht mehr im Kopf drin. Mann muss so etwas ausblenden und nach vorne denken", sagte er vor dem Spanien Grand Prix in Barcelona. Ob er wirklich nicht mehr darüber sprechen wollte oder nicht mehr durfte, wurde auch auf Nachfrage nicht ganz deutlich. Dafür gab er ausführlich Auskunft über die Auswirkungen des verkorksten Tests für das Rennen. Natürlich seien die Tests nicht ideal verlaufen, aber durch den Regen habe das für die meisten Teams gegolten. "Die Verbesserungen am Auto sind trotzdem hier, insofern macht das keinen großen Unterschied."

Das Ziel bei Williams bleibt also auch zum Europaauftakt das gleiche wie vorher: "Wir kämpfen um den siebten, achten Platz. BMW brauchen wir nicht anschauen, die sind zu weit weg", so Rosberg. Sorge, dass die neuen Aerodinamikteile, mit denen der FW29 in Spanien an den Start geht, nicht ausreichend getestet werden konnten, hat er nicht. "Wir haben das Aero-Paket so ausgiebig im Windkanal getestet, dass wir auf der Strecke nur noch schauen mussten, ob es den gleichen Linien folgt wie im Tunnel, und das ist der Fall", erklärte Rosberg.

Ob die Instabiliät im Heck, die den beiden Williams-Piloten bisher zu schaffen machte, dadurch verbessert wurde, konnte Rosberg allerdings nicht sagen. "Wir haben diese Richtung bei der Entwicklung zwar vorgegeben, ich kann aber noch nicht einschätzen, ob es geholfen hat oder nicht."

Dennoch ist Rosberg zuversichtlich, dass er in Barcelona mit seinem Auto besser zurecht kommt als in Bahrain, wo er sich auffällig häufig neben der Strecke wiederfand. Denn die Ursachen für das schwierige Handling sind klar: "Unsere Stärken kommen dann heraus, wenn viel Grip auf der Strecke liegt. So gesehen war Bahrain eine Katastrophe", erzählte Rosberg. Zusätzlich hatte man noch mit einem Reifendruckverlust zu kämpfen gehabt und die aerodynamischen Bedingungen am Sonntag falsch eingeschätzt.

Das alles soll in Barcelona nicht passieren, zumal der Deutsche die Strecke sehr gerne mag, inklusive der neuen Schikane. "Viele haben sich darüber beschwert. Ich finde die Änderungen nicht so schlimm. Im Gegenteil: Es wird viele Überholmanöver geben, denn man kann dort viele Fehler machen. Ich finde das super." Ein wenig Kritik übte der Deutsche dann aber doch: "Leider hat sie die Geschwindigkeit nicht wirklich reduziert." Doch das wird Rosberg im Rennen sicherlich ausblenden können.