Noch sind vier Piloten mehr oder weniger gleich auf im Rennen um die Formel 1 Krone. Doch das wird nach Ansicht von Titelverteidiger Fernando Alonso nicht so bleiben: "Ich glaube, dass es am Ende einen Kampf zwischen zwei Piloten sein wird, und einer davon werde ich sein", sagte Alonso in einem ausführlichen Interview mit der spanischen Zeitung El País.

Dabei tippt der Spanier auf Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen als seinen ärgsten Rivalen. "Ob der andere Räikkönen, Massa oder Hamilton sein wird, muss man abwarten. Aber Räikkönen hat ohne Zweifel alles, was man als Titelanwärter braucht: Er hat die Erfahrung aus drei Weltmeisterschaftskämpfen, 2003, 2004 und 2005, deswegen glaube ich, dass er die ganze Saison hindurch dabei sein wird", erklärte der 25-jährige. Damit würde es zu einer Neuauflage des Duells von 2005 kommen, als Alonso im Renault, am Ende gegenüber dem damaligen McLaren-Piloten Räikkönen die Nase vorn hatte.

Angst, dass er gegenüber Teamkollege Lewis Hamilton das Nachsehen haben könnte, hat Alonso hingegn nicht. "Ich hatte auch schon gegen Trulli und Fisichella harte Kämpfe am Anfang der Saison. Und auch sie wollten unbedingt Weltmeister werden. Aber am Ende waren sie ziemlich weit hinter mir, "sagte der Spanier. Zu diesem Zeitpunkt der Saison sei es ganz normal, dass alle vier Fahrer der zwei stärksten Teams gute Aussichten hätten.

Dass der Hamilton innerhalb des Teams einen Heimvorteil genieße, wollte Alonso hingegen nicht überbewerten. Angesprochen auf die Szene während des großen Preisens von Australien, als die Teammitglieder applaudierten als Hamilton Alonso überholte, sagte der Weltmeister: "Das hat mich nicht gestört. Aber vielleicht gibt es ein Paar Sachen, auf die man etwas mehr aufpassen sollte. Trotzdem kann ich verstehen, dass ich in einem britischen Team bin und er [Hamilton] ist Brite. Vielleicht wäre umgekehrt genauso, wenn das Team spanisch wäre", so Alonso.

Ob es letztendlich zum dritten Titel in Folge für Alonso reicht, vermochte der Spanier nicht zu sagen: "Ich weiß es nicht, habe aber ein gutes Gefühl. Sicher wird es das schwierigste Jahr, weil ich das Team gewechselt habe und die Weltmeisterschaft so ausgeglichen ist. Ich glaube aber, dass genau diese Ausgeglichenheit und der Druck keinen einzigen Fehler zu machen, von Vorteil für mich sein könnte."

Ein Nachteil könnte hingegen sein, dass der Ferrari nach den Tests von Barcelona immer noch etwas stärker als der McLaren zu sein scheint. Das sieht auch Alonso so: "Es wird nicht einfach, sie zu kriegen, weil Ferrari ein Team ist, das sein Auto sehr schnell weiterentwickelt. McLaren braucht in den nächsten Monaten die brillianteren Ideen im Vergleich zu Ferrari - daran arbeiten wir", so Alonso. "In Barcelona haben wir schon einige Neuerungen gebracht, die uns drei Zehntel bringen können. Aber das hat Ferrari sicherlich auch. Wir hoffen aber das unsere besser funktionieren."