Während der British Racing Drivers' Club (BRDC) mit seinem Master Plan alles versucht, um Silverstone für die Formel 1-Zukunft fit zu machen, will Bernie Ecclestone mit den Eigentümern der Strecke nichts zu tun haben, sondern lieber mit jemand anderem über den britischen Grand Prix verhandeln. "Ich will mit einem Promoter verhandeln anstatt mit dem BRDC. Es ist zu schwierig mit dem BRDC, weil man von ihm nie Garantien bekommt", sagte er gegenüber Autosport.

Was Ecclestone will, weiß er aber ganz genau, wobei er dabei auch zu recht eigenen Vergleichen greift. "Wir haben gesagt, dass wir nicht bereit für eine Abmachung sind, wenn sie den Kurs nicht auf einen Level bringen, der von so genannten Dritte-Welt-Ländern erwartet wird. Sie wissen, was wir wollen, dass sie bauen", erklärte der Brite. Über die Existenz des Master Plans, in dem zahlreiche Modernisierungen vorgesehen sind, ist sich Ecclestone bewusst, nur besonders beeindruckt scheint ihn das nicht zu haben. "Ich lese nicht, was sie sagen, wenn ich ehrlich bin. Ich habe das alles zuvor schon einmal gehört."

Da er auf einen eigenen Promoter für das Rennen besteht, wurde Ecclestone auch gefragt, wen er sich denn da vorstellen könnte. Allerdings konnte er darauf auch keine konkrete Antwort geben und meinte nur: "Jemand muss die kommerzielle Seite übernehmen und verantwortlich sein. Wir müssen darauf achten und das muss bis Ende des Jahres aussortiert sein." Anders als seine Aussagen davor vermuten lassen, will nämlich auch Ecclestone einen britischen Grand Prix haben, schließlich sei das die Heimat der Formel 1, betonte er. "Es wird aber viel für die Olympischen Spiele ausgegeben. Vielleicht müssen sie etwas Geld in die Formel 1 stecken."

Der Obmann des BRDC, Stuart Rolt, brachte eine Entgegnung zu Bernie Ecclestones Aussagen, bei der er ihm allerdings in einigen Punkten zustimmen musste. "Bernie hat prinzipiell Recht. Wir haben schon vor einer Weile festgestellt, dass es für ihn schwierig ist, wegen der Komplexen Eigentümerverhältnisse mit dem BRDC umzugehen. Wir haben jetzt ein kleines, unabhängiges Verhandlungsteam mit der nötigen kommerziellen Erfahrung, um Verantwortung zu tragen", sagte Rolt. Von Seiten des Clubs werde jedenfalls alles unternommen, um den Großen Preis von Großbritannien auch in der Zukunft im Rennkalender zu halten. "Und, wie Bernie gesagt hat, es ist schön, einen britischen Grand Prix in der Heimat der Formel 1 zu haben."