Angesprochen wurde sie schon oft und dem McLaren-Rennstall auch bereits als Manko ausgelegt: die fehlende Fahrerhierarchie. Vor allem in Saisonen wie dieser, wo es an der Spitze der Weltmeisterschaft äußerst knapp ist, scheint eine klare Nummer eins von Vorteil zu sein - auch wenn es aus sportlicher Sicht weniger schön ist. Norbert Haug spricht sich im Sinne der Harmonie des Teams jedenfalls gegen eine klare Nummer eins bei McLaren aus.

"Wir haben nicht nur zwei Fahrer im Team, sondern auch zwei Mannschaften, die die Autos betreuen und einsetzen. Wir wollen fair mit allen Mitarbeitern umgehen, zuvorderst den Fahrern, und allen die beste Chance für größten Erfolg geben", sagte der Mercedes Sportchef in einem Interview mit dem Spiegel. Dadurch würde ein positiver Wettbewerb entstehen, meinte er weiter.

Für Haug spielt dabei auch der Faktor Vertrauen eine wichtige Rolle. Denn seiner Ansicht nach bringen Fahrer und auch die anderen Teammitglieder nur dann die volle Leistung, wenn sie wissen, dass sie voll respektiert werden und keine Benachteiligungen haben. "Fahrer sind in der Regel besonders sensible Wesen - wie ja auch viele Spitzenkönner in anderen Branchen. Wenn man so eng zusammenarbeitet wie in einem Formel-1-Team, ist gegenseitiger Respekt besonders wichtig", erklärte er.