Das Überholen ist eine Kunst, die in der Formel 1 nur mehr selten praktiziert wird. Die Schuld wird dabei von den meisten Beobachtern und auch Insidern der Aerodynamik gegeben. Zahlreiche Verbesserungen und das Ausreizen des Reglements bis zum Äußersten haben dazu geführt, dass der Windschatten so gering geworden ist, dass das früher gerne angewandte Ansaugen in demselben nicht mehr sehr gut möglich ist.

Die FIA, die mehr oder weniger erfolgreich probiert, die Formel 1 wieder spannender zu machen, soll nun planen, die Regeln im Bereich der Aerodynamik einzuschränken, um das Überholen wieder zu erleichtern. So ist in gut unterrichteten Kreisen innerhalb der Formel 1 die Rede davon, dass Zusätze an der Karosserie, wie beispielsweise Winglets, verboten werden sollen. Vor kurzem hatte Max Mosley auch bestätigt, dass sich eine Arbeitsgruppe mit diesem Thema beschäftigt.

Einige wollen bei Ferrari bereits erste Vorbereitungen für ein derartiges Verbot ausgemacht haben. So soll mehr Entwicklungszeit in zukünftige Modelle gesteckt werden, wobei die Seitenkästen des aktuellen Autos im wahrsten Sinne des Wortes aufgeräumt wurden.

Mehr Windschatten und weniger Aerodynamik wäre für die momentane Formel 1 wohl auch der einzige Schritt, um das Überholen wieder etwas anzuregen. Denn aufgrund der eingefrorenen Motoren und der Einheitsreifen ist der Luftfluss jener Bereich, wo sich noch am meisten herausholen lässt - von der Qualität der Fahrer vielleicht einmal abgesehen.