Es hat mächtig gekracht - Testing Time

Gleich mit mehreren Paukenschlägen meldeten sich die F1-Piloten im aktiven Dienst zurück. Auf ihrer zweiten Heimat, dem Circuit de Catalunya, absolvierten sie drei plus einen Testtag und bereiteten sich und die vielen neuen Teile auf den Spanien GP vor.

Den ersten Aufreger der Testwoche lieferte Spyker-Testfahrer Adrian Valles. Er flog schon am ersten Testtag mit seinem F8-VII in die Reifenstapel ab. "Ich weiß nicht genau, was in Kurve 1 passiert ist", sagte er hinterher. "Das Auto rutschte, deshalb wollte ich es ruhig angehen und an die Box zurückfahren, aber dann drehte sich das Auto in Kurve 3 weg." Technikchef Mike Gascoyne vermutete ein technisches Problem, das den Mechanikern über Nacht viel Arbeit bescherte.

Noch mehr zu tun, gab es bei Williams. Kazuki Nakajima war der zweite Fahrer, der am Montag seinen Wagen heftig von der Strecke feuerte. Nach seinem Abflug in Kurve 9 musste Williams sogar neue Teile einfliegen, damit Nico Rosberg mit etwas Verspätung am Dienstag seine Testarbeit aufnehmen konnte. Aber auch Rosbergs Test endete am Mittwochmorgen nach nur zwei Runden vorzeitig: "Nico kam [in Kurve 7] auf einen Kerb und es schien nicht viel Gummi darauf zu liegen", erklärte Chefingenieur Rod Nelson. "Das Heck kam und er flog in die Mauer ab."

Der Deutsche blieb unverletzt, wurde aber zur Sicherheit im Medical Centre durchgecheckt. Sein Auto war so schwer beschädigt, dass Williams den Test vorzeitig beenden musste. "Das war keine produktive Testwoche", bilanzierte Teammanager Dickie Stanford entgegen der üblichen Testbilanzen.

Weniger Schrott produzierten McLaren und Honda. Sie sorgten stattdessen mit waghalsigen Aerodynamikkonstruktionen für Aufsehen. Schon am ersten Testtag schickte McLaren Pedro de la Rosa mit einer neuen Frontflügelkonstruktion auf die Strecke. Spanische Medien berichteten jedoch, dass der Flügel nicht den gewünschten Effekt habe. Ob er in Spanien zum Einsatz kommen wird, bleibt abzuwarten. Erstmals getestet wurde diese Flügelvariante übrigens in der letzten Woche bei den Aero-Tests auf Menorca.

Noch spektakulärer als der Doppeldecker von McLaren fielen die Dumbo-Flügel von Honda aus. Am vierten Testtag schickten die Japaner Christian Klien mit zwei Elefantenohren auf der Fahrzeugnase auf Datenjagd. Auf der Suche nach dem Wurm im RA107 testete Honda die gesamte Woche neue Aerodynamikteile und Einstellungen. Behindert wurde die Suche nach Zehntelsekunden vom wechselhaften Wetter, das am Dienstag und Donnerstag den Einsatz von Regenreifen erforderlich machte. Bei Red Bull durfte man sich gleich zweimal über den Regen freuen: am Dienstag fuhr Mark Webber im Regen auf Platz 2, am Donnerstag verhinderte der Regen am Nachmittag, dass jemand David Coulthards Vormittagsbestzeit unterbieten konnte.

Das Arbeitsprotokoll der 11 Teams

Ergebnisse: Die Testzeiten aus Barcelona

Bildergalerie: Bilder vom Barcelona-Test