Während Kimi Räikkönen in Barcelona guter Dinge ist, weil er sich mit seinem Ferrari immer besser versteht, ist Ross Brawn der Meinung, dass der Finne nach und nach noch schneller werden wird. So hat Felipe Massa vom Speed her - nicht laut WM-Stand - in dieser Saison bislang besser ausgesehen, doch Brawn führt das auf den Erfahrungsvorsprung des Brasilianers bei Ferrari zurück. "Felipe war am Ende des vorigen Jahres sehr gut und so wie ich das sehe, hat er sich über den Winter gut entwickelt", sagte der ehemalige Technische Direktor gegenüber Autosport.

Da Massa die Reifen, das Auto und das Team besser kenne, sei er ein starker Gegner für Räikkönen. Doch Brawn meinte: "Kimi ist sehr schnell, aber er braucht noch etwas Zeit, um auf den gleichen Level wie Felipe zu kommen. Wenn du intelligente Leute bekommst, die mit den Reifen, dem Auto und dem Team arbeiten, dann wirst du nicht gleich hinzukommen und auf dem gleichen Level operieren. Du wirst etwas Zeit brauchen, um da ranzukommen." Auch deswegen erlebt Brawn einen faszinierenden Kampf und erwartet dabei noch einige Aufs und Abs.

Neben den beiden Fahrern in seinem ehemaligen und vielleicht auch wieder Team musste Brawn aber auch seinen Landsmann Lewis Hamilton loben. Überrascht ist er von den Leistungen nicht, hatte aber vor der Saison noch ein paar Bedenken. "Wir haben einige der Dinge gesehen, die er in der GP2 gemacht hat. Es war außergewöhnlich, kein Anderer hat das getan und so etwas war schon lange nicht mehr zu sehen. Man wusste nur nicht, ob sich das auch in der Formel 1 fortsetzen würde, aber das scheint es zu haben", erklärte Brawn.

Was Hamilton aus der GP2 jedenfalls mitbrachte, war Erfahrung mit den Reifen von Bridgestone - auch wenn dort mit Slicks gefahren wird, also kein direkter Vergleich mit den F1-Reifen hergestellt werden kann. Doch Fernando Alonso und Räikkönen fuhren zuvor auf Michelin, weswegen Brawn auch dort einen Punkt ortet, wo beide noch etwas Zeit brauchen werden. Vor allem in Bahrain sei beiden die Umstellung besonders schwer gefallen. "Bahrain ist ein Kurs wo man hart bremsen muss. Dort wird der Unterschied zwischen Bridgestone und Michelin am größten gewesen sein."