Renault lässt nichts unversucht, dieses Jahr noch die Kurve zu kriegen. Um den R27 zu verbessern, sollen auch Erkenntnisse aus der Entwicklung des Autos für 2008 stärker mit einfließen, als das normalerweise der Fall ist. "Wir arbeiten schon am Auto für das nächste Jahr", sagte Flavio Briatore gegenüber Autosprint. "Wir haben keine Zeit zu verlieren, dass ist unsere Vorgabe. Was immer wir dort entdecken, können wir eventuell auch beim aktuellen Auto benutzen."

Insbesondere die Umstellung von Michelin zu den Bridgestone-Einheitsreifen fiel Renault von allen Teams am schwersten. Für Briatore kommen die Probleme des amtierenden Konstrukteurs-Weltmeister keinesfalls überraschend. Vielmehr seien sie Teil des normalen Auf und Ab in der Formel 1. "Man sieht es so häufig in der Formel 1. Schau auf Ferrari, Williams, McLaren. Das ist der normale Gang in diesem Sport", glaubt Briatore.

"Die Konkurrenz ist so groß, dass der kleinste Unterschied - 0,02 Sekunden hier, 0,1 Sekunde da - bedeutet, dass du eine oder zwei Runden hinten bist oder nur drei Zehntel. Und das ist momentan der Abstand zwischen dem Vierten und Neunten."

Noch schwerer wiege laut Briatore allerdings der Saisonverlauf 2006 auf den Schultern des Teams. "Letztes Jahr mussten wir viele Handicaps auf dem Weg zum Weltmeistertitel überwinden. Sie haben uns sehr viele Hindernisse in den Weg gelegt", spielte der Italiener unter anderem auf die Verbannung des Massedämpfers an. So sah man sich bei Renault gezwungen, den R26 bis zum letzten Rennen in Sao Paolo zu entwickeln, anstatt sich schon früher ganz auf das 2007er Auto zu konzentrieren.

"Wenn es nicht so wäre, dann wären wir heute sicherlich in einer anderen Situation und wir könnten das Auto jetzt ganz normal weiterentwickeln, so wie McLaren und die anderen Teams das tun", glaubt Briatore. Aber wenn du unter erschwerten Bedingungen gewinnen musst, dann wirst Du ein bisschen hinten dran sein."