Die Pressekonferenz im polnischen Poznam war einer der wenigen öffentlichen Auftritte Michael Schumacher nach seinem Rücktritt. Viel Neues erzählte er dabei aber nicht. Denn auch weiterhin verspürt der siebenmalige Weltmeister keine Sehnsucht, wieder in ein Rennauto zu steigen. "Ich vermisse das Fahren im Moment nicht und ich bin ein ziemlich glücklicher Mann", sagte ein sonnengebräunter Schumacher.

An seinem Leben genieße er vor allem die neue freie Zeit für seine Ehefrau und seine Kinder. "Ich kann jetzt meinen Terminkalender so gestalten, dass ich zumindest in den Ferien zu Hause bin und die freie Zeit mit ihnen zusammen verbringen kann. Das ist sehr schön für uns."

Das heißt aber nicht, dass der Deutsche seinem alten Leben komplett den Rücken zugewendet habe. "Ich bin nahe dran am Rennsport, und ich weiß über fast alles, was passiert, Bescheid." Auch die Formel 1 schaue er sich natürlich an, allerdings nur wie ein gewöhnlicher Fan. "Es ist komisch, aber ganz normal. Es ist interessant sich das vor dem Fernseher anzuschauen, aus einer ganz anderen Perspektive als sonst. Aber ich schaue das nicht, um etwas zu lernen. Das ist nicht meine Ambition. Ich will einfach nur das Event zusammen mit meiner Familie und Freunden genießen, genau wie ihr", erklärte Schumacher. Es scheint also, dass sich seine Beratertätigkeit für Ferrari mehr auf repräsentative Zwecke beschränkt.

Natürlich ließen es sich die polnischen Medienvertreter nicht nehmen, ihn zu seiner Meinung über Robert Kubica zu befragen. Allerdings entlockten sie ihm nur ein allgemeines Statement darüber, ob es heute für junge Fahrer leichter sei, in die Formel 1 zu kommen: "Man könnte den Eindruck haben, dass das so ist, weil momentan so viele junge Fahrer auf der Formel 1 Bühne auftauchen und sofort richtig gut sind. Aber ob das daran liegt, dass sie talentierter sind als früher, oder dass die Autos heute einfacher zu fahren sind, lässt sich nicht hundertprozentig sagen", so Schumacher.

Das überraschendste Statement hob sich der ehemalige Ferrari-Pilot jedoch bis ganz zum Schluss auf. Auf die Frage, wer denn in dieser Saison den WM-Titel gewinnen sollte, sagte Ferrari-Berater Schumacher: "Ferrari, das ist das einzige was zählt."