Es war ein faszinierendes Rennen, dass sich über 10.000 Zuschauer auf dem Stützpunkt der niederländischen Luftwaffe in Volkel nicht entgehen lassen wollten: Auf der Start- und Landebahn stellte sich Christijan Albers in seinem Spyker Formel 1-Boliden zum ungleichen Duell gegen einen F-16 Kampfjet, geflogen von Kapitän Ralf Aerts. Der Name der Veranstaltung war dabei Programm: Full throttle - mit Vollgas geradeaus.

Chrstijan Albers durfte auch Probesitzen., Foto: Sutton
Chrstijan Albers durfte auch Probesitzen., Foto: Sutton

Auf den ersten 300 Metern sah es sogar so aus, als würde der Formel 1-Pilot das Rennen für sich entscheiden können, dann aber kam der F-16 auf Touren. Und setzte sich dank seiner höheren Endgeschwindigkeit von 450 Km/h durch, allerdings nur um zwei Autolängen. Nachdem Aerts in seinem Kampfjet das Duell in 15.5 Sekunden für sich entschieden hatte, hob die Maschine spektakulär vom Boden ab und drehte standesgemäß eine Ehrenrunde über dem Stützpunkt.

"Es war ein enges Rennen, auf den ersten 300 Metern konnte ich das Flugzeug nur in meinem Rückspiegel sehen, aber dann beschleunigte es und war auf und davon. Es war unglaublich", sagte Albers sichtlich beeindruckt. "Ich war einer F-16 noch nie so nahe, und hab auch noch nie drin gesessen", erklärte der Formel 1-Pilot, "deshalb war es wirklich interessant, die Performance der beiden Maschinen zu vergleichen."

Der F-16 hebt ab., Foto: Sutton
Der F-16 hebt ab., Foto: Sutton

Ähnlich wie Christijan Albers ging es dem Luftwaffen-Piloten, nur anders herum. Für ihn war es die erste Begegnung mit einem Formel 1-Wagen. "Es war sehr eng, doch zum Schluss war ich sehr glücklich, dass ich das Rennen gewinnen konnte", gestand Ralph Aerts. "Es ist toll, diese beiden High-Tech-Welten das erste Mal in Holland zusammen zu sehen." Gleichzeitig erklärte der Pilot den Grund für diese Show-Veranstaltung: "Ich hoffe, das wird mehr junge Leute dazu animieren, der Luftwaffe beizutreten."

Auch wenn es knapp war, der Ausgang des Rennens war durchaus abzusehen. Das verrät der Blick auf die technischen Daten der beiden Vehikel. Bei 700 PS verteilt auf nur 600 Kilogramm konnte Albers seine Starvorteile gegenüber dem viel schwereren Kampfjet voll ausspielen. Bei 350 km/h war jedoch Schluss für den Spyker. Der rund 10.000 PS starke F-16 konnte hingegen bis auf 450 km/h weiter beschleunigen, bevor er schlussendlich den Bodenkontakt verlor. Hier wäre nicht nur der Spyker auf verlorenem Posten gewesen, auch ein Ferrari hätte keine Chance gehabt.

In der Luft erreicht der Jet übrigens Sptzengeschwindigkeiten von über 2.000 Stundenkilometern. Außerdem muss der Air Force-Pilot Ralph Aerts mit 9g fast das Doppelte der Fliehkräfte aushalten wie der F1-Fahrer Christijan Albers.