Sie haben zwei Autos ins Ziel gebracht, während Teams wie Toro Rosso oder Super Aguri Probleme hatten. Ist das das Positive, dass Sie aus Bahrain mitnehmen können?
Mike Gascoyne: Ich denke, das fasst es gut zusammen. Ich habe noch nie so hart für einen 14. und 15. Platz gearbeitet, aber es ist ein Beginn. Das Management ist zufrieden, die Sponsoren sind zufrieden und wir haben viele Daten. Barcelona wird deswegen besser für uns werden.

Warum hat es so lange gedauert, Adrians Auto zu reparieren?
Mike Gascoyne: Adrian konnte nicht viel tun, um dem Zusammenstoß vor ihm zu entgehen und er hat dabei seinen Vorderflügel verloren. Es wäre mit dem Safety Car auf der Strecke kein Problem gewesen, aber die Bolzen an der Schnauze wurden verbogen, weswegen wir sie rausnehmen und neue einsetzen mussten, was uns ein paar Runden gekostet hat. Danach hat er ein gutes Rennen gefahren; er war sehr konstant und sehr schnell.

Wie war Christijans Rennen?
Mike Gascoyne: Wir hatten ein paar Probleme und dabei den hydraulischen Druck verloren, weswegen sein Differential und die Kupplung ausgegangen sind und die Gangschaltung schlecht war. Das war so um den ersten Stopp.

Haben Sie ihm am Ende über Funk gesagt, er soll Adrian vorbeilassen?
Mike Gascoyne: Eigentlich waren beide Funkgeräte ausgefallen und wir wussten, er würde uns wahrscheinlich nicht hören. Es gab zwei Dinge: Christijan hatte seine Probleme und als Adrian zum ersten Mal hereinkam, haben wir ihm die harten Reifen drauf getan, weil wir dachten, er würde eine Runde unter dem Safety Car fahren und sie dann wieder tauschen. Das war aber nicht so, also hat er den ganzen ersten Stint auf dem harten Reifen gefahren, was er nicht hätte sollen. Deswegen war er am Ende auf dem weichen Reifen, der schneller war. Christijan hatte Probleme mit dem harten Pneu und ohne Kupplung, Differential oder was auch immer. Er hatte aber keinen Funk, also haben wir ihn alle angeschrieen, aber wir gingen davon aus, dass er nichts hören konnte.

Bei Adrian Sutil wurde in Bahrain die Strategie über den Haufen geworfen, Foto: Sutton
Bei Adrian Sutil wurde in Bahrain die Strategie über den Haufen geworfen, Foto: Sutton

Waren die drei Rennen so etwas wie Schadensbegrenzung, vor allem wegen den fehlenden Tests?
Mike Gascoyne: Genau. Wir haben den Bahrain-Test nicht mitgemacht und wir waren auch nicht in Malaysia. Mit dem Update nach dem ersten Rennen, würde es immer so etwas wie ein Kampf werden. Die Jungs haben aber in den vergangenen beiden Wochen sehr hart gearbeitet und sie sind sehr zufrieden damit, dass beide Autos ins Ziel kamen. Erst in Europa werden wir dann besser.

Von jetzt an ist der Testplan der gleiche wie bei den anderen?
Mike Gascoyne: Ja, es gibt für uns keine Abstriche beim Testen. Die Windkanäle bringen nun neue Teile, also beginnt es, vorwärts zu gehen. Eines der guten Dinge der letzten beiden Rennen ist, dass wir das Update angewandt haben und es eine hundertprozentige Korrelation zwischen den beiden Windkanälen und der Strecke gab. Ich habe allen gesagt, dass dies die Blaupause sei, wie wir es besser machen können. Wir müssen nur weitermachen und mehr davon haben. Es wird ein Jahr dauern, aber wir müssen einfach weiterarbeiten.

Und der teameigene, überholte Windkanal ist fast fertig?
Mike Gascoyne: Ja, im Moment arbeiten wir bei Lola in Großbritannien und im Aerolab in Italien, aber innerhalb der nächsten Wochen sollte unser Windkanal in Betrieb gehen. Die Inbetriebnahme wird ein paar Wochen dauern und dann wird er 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche laufen. Es gibt also viel Positives für uns.

Soll das B-Auto nach wie vor in der Türkei kommen?
Mike Gascoyne: Wir haben es eigentlich auf Deutschland vorverlegt. Es ist weniger ein Update, weil wir zuvor mehr Updates bringen. Das Malaysia-Paket war ursprünglich nicht geplant und wir machen einige Teile für Barcelona und hoffentlich wird es für Monaco ein Paket geben. Wir machen also bereits vorher mehr, was gut ist.

Was sind die wesentlichen Änderungen am B-Fahrzeug?
Mike Gascoyne: Es hat ein neues Heck, ein neues Getriebe, ein neues Kühlungs-Layout, neue Karosserie und so weiter. Jeder arbeitet hart. Wir wissen bereits, dass es aerodynamisch ein recht großer Schritt sein wird und es eine große Verbesserung bei der Stabilität am Heck des Autos bringt. Wir wechseln von drehenden auf lineare Dämpfer; als ich bei Toyota war, erkannten wir das als große Verbesserung bei der Kontrolle des Autohecks. Wir sind also recht zuversichtlich, dass wir Fortschritte machen werden.