Allen Bürgerinitiativen und Argumenten der Gewerbetreibenden zum Trotz wurde rechtzeitig vor Ende der Frist am Mittwoch um Mitternacht Einspruch gegen das Projekt Spielberg neu und damit einen Neubau der Rennstrecke am Ort des Österreichrings eingelegt. Es waren einerseits die Umwelt-Anwältin Ute Pöllinger und andererseits Rechtsanwalt Lorenz Riegler, die sich gegen den Ring aussprachen. Riegler vertrat dabei fünf Projektgegner, unter anderem Karl Arbesser, der seit jeher gegen einen neuen Ring in Spielberg aufgetreten ist.

Pöllinger argumentierte damit, dass die geplante Strecke zu viel Lärm erzeugen könnte, weswegen bei den Anrainern Stress und körperliches Unwohlsein auftreten könne. Dafür hatte sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt für ein Gutachten bemüht. "Es geht darum, ob diese Grenzwerte von denen das Gesetz behauptet, dass sie in Ordnung sind - dass sie dem Menschen keine Belästigung zumuten -, ob die wirklich so ungefährlich sind oder ob es unter Umständen doch dazu kommen kann, dass dort jemand in seinem Wohlbefinden beeinträchtigt wird. Die Antwort ist ja, es kommt zu Belästigungen", hieß es von Seiten Pöllingers.

Riegler brachte ein anderes Argument auf den Tisch. Denn das Veranstaltungsgesetz, das speziell für den neuen Ring verabschiedet wurde, widerspricht seiner Ansicht nach dem geltenden EU-Recht. So meint er, dass "das Veranstaltungsgesetz der Steiermark sowie das Immissionsschutzgesetz Luft den österreichischen Verfassungsbestimmungen sowie dem Gemeinschaftsrecht der EU widersprechen." So gelten für das Projekt Spielberg neu andere Grenzwerte wie für andere Projekte, beteuerte Riegler. Auch die Akzeptanz in der Bevölkerung, aufgrund der das Gesetz zulässig sei, wäre nicht gegeben, denn eine Umfrage von Karl Arbesser habe gezeigt, dass der Zuspruch nicht sehr groß sei, meinte er weiter.

Aufgrund der Einsprüche steht das Projekt nun wieder auf sehr wackeligen Beinen. Der anvisierte Baubeginn 2007 und die dabei erhoffte rechtliche Sicherheit scheinen jedenfalls in Frage gestellt und damit auch das ganze Bauvorhaben. Karl Arbesser hat bereits angekündigt, die Sache nötigenfalls bis zum Verfassungsgericht oder zum Europäischen Gerichtshof zu bringen.