Vor Saisonbeginn präsentierte Red Bull Racing gleich zwei Testfahrer: Michael Ammermüller und Robert Doornbos. Während Ammermüller wichtige Testerfahrung sammeln sollte, war Doornbos als Test- und Ersatzfahrer eingeplant. Parallel dazu tritt er für das Minardi Team USA in der ChampCar Serie an.

Schon beim ersten Saisonrennen in Melbourne tauchte aber Ammermüller anstelle von Doornbos in Downunder auf, und das obwohl an diesem Wochenende kein ChampCar-Rennen stattfand. Ammermüller musste sogar seinen GP2-Test in Le Castellet vorzeitig abbrechen, um als Ersatzfahrer "wichtige Erfahrung" in Australien zu sammeln. In Malaysia und Bahrain verhielt es sich nicht anders. Nur, dass Ammermüller in der Wüste auch in der GP2 an den Start ging - leider mit negativem Ausgang.

Michael muss eine Zwangspause einlegen., Foto: Sutton
Michael muss eine Zwangspause einlegen., Foto: Sutton

Im Qualifying hatte er technische Probleme, im ersten Rennen kollidierte er mit Kazuki Nakajima und für den zweiten Lauf war lange fraglich, ob er überhaupt antreten würde können. Nach dem Zusammenstoß mit Nakajima klagte Ammermüller über ein "verstauchtes Handgelenk", das sich mittlerweile als ein gebrochenes Kahnbein entpuppte.

"Ich konnte im 2. Rennen noch nicht einmal die Reifen gescheit aufwärmen, so sehr hat es beim Lenken wehgetan", verriet uns Michael nach dem Rennen. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nichts, von seiner Verletzung. Das wurde erst bei einer Untersuchung am Dienstag festgestellt. Trotz des gebrochenen Kahnbeins hielt Ammermüller das gesamte Sprintrennen durch, lag sogar bis kurz vor Schluss in den Punkterängen. Erst in der letzten Runde verlor er einen möglichen Punkt - ausgerechnet an Nakajima. Sein aktueller Gesundheitszustand lässt sich in einem Wort beschreiben: "Höllenschmerzen!"

Eine Operation ist unumgänglich. Wahrscheinlich erfolgt diese schon am Freitag in Salzburg. Die Prognose der Ärzte: 4 Wochen Pause. Für den ART-Piloten bedeutet dies: ein Einsatz beim zweiten GP2-Wochenende in Barcelona ist fraglich. Aber auch seine Testeinsätze für Red Bull und die Bereitschaft als Ersatzfahrer sind während des Genesungsprozesses gefährdet. Sollte Robert Doornbos, aus welchen Gründen auch immer, auch in Barcelona nicht berücksichtigt werden, muss sich Red Bull möglicherweise einen Ersatz-Ersatzpiloten zulegen. An Fahrern mangelt es ihnen in ihrem Juniorprogramm allerdings nicht. Nur wer wäre gut genug?