Das Rennen in Bahrain verlief für Williams beinahe spiegelverkehrt zu dem in Malaysia. War man vor einer Woche noch schnell unterwegs gewesen, hatte dem Team eine ungenügende Zuverlässigkeit in Qualifying und Rennen Punkte gekostet. In Bahrain gab es keine technischen Probleme, dafür fehlte der Speed. Damit war an einen Vorstoß von den Startplätzen zehn und elf nicht wirklich zu denken. So kämpften Alex Wurz und Nico Rosberg zwar lange im Mittelfeld um Positionen, Wurz fasste das danach aber so zusammen: "Die vor mir waren zwar grausam langsam, aber was nutzt mir das, wenn mein Auto genauso langsam ist."

Der Österreicher und sein Teamkollege hätten sich beide etwas mehr Grip auf der Hinterachse gewünscht. "Wir hätten dann attackieren können", meinte Wurz, "das Auto hat den Speed, nur wenn man aus den Kurven heraus ständig hinten rutscht, dann geht's nicht. Wir hatten keine Traktion und dann kann man nicht überholen." Dadurch war dann auch seine aggressiv angelegte Strategie relativ schnell unwirksam geworden.

Da Wurz und Rosberg die meiste Zeit des Rennens dicht beieinander fuhren, hieß es oft auch trotz Zweikampfes aufpassen, was vor allem den Deutschen zu Beginn zu einigen Ausweichmanövern zwang. Im letzten Renndrittel ließ Wurz seinen Teamkollegen dann aber ziehen. "Am Schluss habe ich dann gesagt: 'Burschen, jetzt lasst den Nico fahren. Ich attackiere ihn nicht, vielleicht schafft er es ja noch, in die Punkte zu kommen.' Mein Auto war schlecht, seines sah aber etwas besser aus und da habe ich einfach für das Team gespielt."

Doch auch Rosberg schaffte es nicht mehr unter die Top Acht und kam so wie Wurz auf seinem Startplatz ins Ziel. "Viel Licht habe ich nicht gesehen, muss ich sagen. Generell war es ein schwieriges Rennen, besonders beim Überholen", meinte er. Denn, um an einem Kontrahenten vorbeizugehen, muss man von der Ideallinie und damit kommt man in gefährliches Territorium. "Wenn man hier überholen will und kommt dabei in den Sand, dann dauert es eine Runde oder eineinhalb, bis die Reifen wieder sauber sind. Das hat mich zunächst wirklich überrascht und es dann auch sehr schwer gemacht", klagte Rosberg.

Doch auch beim Top Speed sah der Deutsche nicht genügend Leistung, um den Gegnern zumindest auf der Geraden einigermaßen gefährlich zu werden. "Besonders im Vergleich zum Renault. Da ging überhaupt nichts auf der Geraden - auch nicht mit Windschatten." Und dann war da natürlich die Hinterachse, die neben dem Beschleunigen auch noch das Bremsen erschwerte. "Hier bremst man hart, was in Malaysia nicht so war und deswegen haben wir hier mehr darunter gelitten. Daran müssen wir für das nächste Rennen arbeiten." Bis dahin sind knapp vier Wochen Zeit und es sollen dann aerodynamische Verbesserungen kommen. "Von daher müsste es dann ein bisschen besser sein", meinte Rosberg.