Frank Williams der ehedem selbst mit einem gekauften Chassis in die Formel 1 eingestiegen ist, will sich bis zuletzt dagegen wehren, dass Teams, die Kundenchassis einsetzen, einen Teil der Fernsehgelder erhalten. Einen Gang vor Gericht, wie Spyker, hat er aber nicht im Sinn. "Wir werden unsere Sache verteidigen. Tatsache ist aber, dass wir noch keinen Prozess angestrebt haben und das auch nicht wollen", sagte der Teamchef in Bahrain.

Williams bezieht seinen Standpunkt daraus, dass es 2005, als er sich bereit erklärte, auch nach 2008 in der Formel 1 zu bleiben, keine Anzeichen dafür gab, dass sich die grundlegende Finanzierung in der Formel 1 verändern würde. "Die Konstrukteure haben ihren eigenen Fonds und jeder, der in einem Grand Prix fährt - vorausgesetzt, er darf starten - teilt das Geld. Jetzt wird davon gesprochen, dass das Geld bis zum zwölften Platz verteilt wird und dagegen werden wir Einspruch einlegen", meinte Williams.

Im Moment ist Bernie Ecclestone damit beschäftigt eine Kompromisslösung zu erarbeiten, nachdem ein Meeting in Bahrain gescheitert ist. Am Rennwochenende in Barcelona soll sie präsentiert werden. Williams vertraut darauf, dass der Herr der Formel 1 mit einer guten Lösung kommen wird. Bereits im Winter hatte Ecclestone versucht, zu vermitteln. "Zu Weihnachten hat Bernie einen Kompromiss vorgeschlagen, der immer noch irgendwo herumschwebt. Nur die Top Zehn Teams sollen einen Anteil des Konstrukteurs-Fonds bekommen, der ungefähr 35 Prozent des gesamten Geldes im Team-Topf ausmacht. Die Kunden-Autos bekommen einen Teil aus den restlichen 65 Prozent [die unter allen aufgeteilt werden]."

Diese Lösung ist aber aus politischen Gründen bislang nicht durchgegangen. "Wer ist im Bett mit wem und wer hat gerade ein Auto gekauft und dies und das", meinte Williams. In Spanien dürfte aber ein ähnlicher Vorschlag von Ecclestone kommen, der die Teams in "Konstrukteure" und "Teilnehmer" teilt. Zumindest wurde das nach dem letzten Chassis-Meeting so angenommen. Williams, obwohl nach wie vor gegen die Kundenautos, meint: "Ich will mich nicht zu sehr hineinziehen lassen. Ich will Bernie nicht verärgern, der die richtige und auch die einzige Person ist, die das aussortieren sollte."