Fernando Alonso wurde nach dem Qualifying regelrecht bombardiert mit den Fragen, warum er in Bahrain gegen den Rookie Lewis Hamilton verloren hat. Der Spanier nahm die Sache jedoch gelassen. "Nachdem ich im Rennen und im Qualifying vor ihm war sowohl in Australien als auch in Malaysia, ist es ganz normal, dass er auch vor mir ist", sagte Alonso. "Morgen werden wir schon das Ergebnis für jeden von uns sehen, wenn das Rennen vorbei ist."

Alonso gab zu, dass gerade die Reifensituation hier dazu führte, die geplante Strategie zu ändern. "Sie ist anders als wir vor dem Wochenende dachten", sagte Alonso. "Man hat ja immer die Runde vorprogrammiert, in der man den ersten Boxenstopp macht. Aber nachher muss man es entweder nach vorne oder nach hinten korrigieren. Hier haben wir es nach hinten verlegt. Ich glaube, dass das die richtige Strategie ist. Wenn man den Unterschied zwischen den weichen und harten Reifen sieht, denke ich, dass es desto besser ist für das Resultat je weniger Runden man mit den harten fährt. Wenn man den ersten Stopp sehr früh macht, wird der Stint mit den harten zwangsläufig etwas länger als normalerweise."

Alonso interpretierte das Ergebnis von Räikkönen so, dass auch er auf einen langen ersten Stint setzt. "Er war sehr schnell das ganze Wochenende", sagte Alonso. "Heute im Qualifying ist er aber etwas zurückgefallen. Deswegen denke ich, dass er auch etwas später den ersten Boxenstopp machen wird."

Vom vierten Startplatz braucht Alonso nun einen guten Start. "Um das hinzukriegen, dazu gibt es keine Geheimnisse, man braucht nur Glück, gute Reflexe - und man muss die richtigen Stellen finden", sagte Alonso. "Dazu muss man die Starts in den früheren Jahren studieren, den heutigen in der GP2 ebenso, und morgen muss man dann die Stelle aussuchen, wo man am liebsten in die erste Kurve fährt. Ob die anderen das zulassen, ist aber fraglich, denn meistens zwingen sie dich, eine Linie zu fahren, die du nicht selber ausgesucht hast."

Generell sieht Alonso keine Fortschritte für sein Team seit Malaysia. "Das Resultat zeigt, dass wir langsamer sind als dort", sagte er. "Noch am Freitag hatten wir gute Long Runs, aber heute waren wir nie in den Zeiten der Besten. In den ersten zwei Qualifyings, als wir alle mit wenig Benzin unterwegs waren, war ich eine halbe Sekunde zurück. Ich glaube nicht, dass ich heute um die Pole hätte kämpfen können."

Für die WM ist es für den Spanier wichtig, immer anzukommen. "Es sind nur 17 Rennen, und da kann ein Ausfall viel bedeuten", sagte er. "Wenn man 17mal aufs Podium fährt, ist man praktisch schon Weltmeister. Jetzt haben wir schon zwei Podiumsplätze, und morgen müssen wir einen weiteren bekommen, dann in Barcelona, dann in Monaco..."