Die Klage von Spyker gegen die Chassis von Super Aguri und Toro Rosso zehren zumindest beim letztgenannten Team gehörig an den Nerven, wie Toro Rosso Chef Franz Tost zugab. Deswegen hofft Tost auf eine einvernehmliche Lösung am Rande des Bahrain Grand Prix. Um diesen Dauerstreitpunkt zu klären, hat Formel 1 Boss Bernie Ecclestone extra ein Treffen mit allen Teams für Samstag morgen einberufen.

Ein möglicher Schlichtungsvorschlag könnte dabei sein, das TV-Geld auf alle Teams, statt wie bisher nur die ersten zehn Teams zu verteilen. Für Tost wäre dies ein annehmbarer Kompromiss. "Soweit ich weiß, geht es [Spyker-Chef] Kolles vor allem ums Geld. Normalerweise sollten zwölf Teams etwas bekommen nicht nur zehn. Und wenn Bernie mit so einer Lösung kommt, ist das für uns alle okay."

Allerdings ist zu vermuten, dass dieser Vorschlag zwar die direkten Konfliktparteien zufriedenstellen wird, dafür aber andere Teams auf die Barrikaden treibt. Insbesondere Frank Williams ist als Gegner einer Ausweitung des Verteilungsschlüssels auf zwölf Teams bekannt. Das glaubt auch Franz Tost. Die Hoffnung gibt er deswegen aber noch nicht auf.

"Wer kann schon sagen, was wer in der Formel 1 will? Das ist immer eine schwierige Frage", sagte Tost. "Teamchefs schauen zuallererst, ob das einen Nachteil für das eigene Team bedeutet, das ist nichts Neues."

Klar ist hingegen, dass Toro Rosso den Streit lieber heute als morgen beilegen möchte, selbst wenn man sich im Recht sieht: "Es liegt Ärger und Arbeit vor uns. Wenn du vors Schiedsgericht musst, ist das nicht die Art, wie du dich messen willst. Das wollen wir auf der Rennstrecke", stellte Tost klar. "Wir haben vor zwei Wochen den Brief bekommen, dass Spyker geklagt hat. Nun haben wir 30 Tage Zeit zum Antworten. Dann werden wir weitersehen. Wir bereiten unsere Argumente vor."