BMW Sauber wurde schon vor Saisonbeginn als Geheimtipp gehandelt. Dieser Rolle wurden die Weiß-Blauen an den ersten beiden Rennwochenenden gerecht. Vom Sieg waren sie erwartungsgemäß weit entfernt, aber das Weltmeisterteam des Vorjahres liegt eindeutig hinter ihnen.

"Ich bin zufrieden", bilanzierte Nick Heidfeld nach zwei 4. Plätzen. "Das Team nicht, weil wir nicht mit beiden Autos ins Ziel gekommen sind." Deshalb liege Renault nur 2 Punkte hinter BMW, die Performanceunterschiede zwischen den beiden Teams sprächen jedoch für einen größeren Abstand. Aus diesem Grund soll der Vorsprung auf Renault in Bahrain vergrößert werden. Nach vorne erwartet Heidfeld so schnell keinen Sprung. "Wir haben hier nicht viele neue Teile, also werden wir Ferrari hier wohl nicht einholen."

Schon gleich gar nicht, weil Heidfeld die Scuderia in Bahrain wieder stärker als McLaren einschätzt. "Ich erwarte, dass Ferrari hier das stärkste Team sein wird", sagte er. "McLaren war beim letzten Rennen schnell, also wäre ich mit der Rolle des drittstärksten Teams zufrieden." Andererseits müsse man immer mit Überraschungen rechnen. "Nach Australien war Ferrari das stärkste Team, aber in Malaysia gewann McLaren", erinnerte er.

Für sein Team würde ihm eine Wiederholung der bisherigen Ergebnisse reichen. "Ich wäre froh, wenn wir Dritter blieben, aber deswegen werden wir uns nicht zurücklehnen. Alle pushen hart, wir wollen die Lücke zu Ferrari und McLaren schließen." Zuallererst muss man dafür die Probleme des vergangenen Wochenendes verstehen, die Heidfeld am Freitag und Samstag schwer zu schaffen machten. "Wir verstehen es noch nicht komplett", gestand er. "Am Sonntag lag mehr Gummiabrieb auf der Strecke, außerdem war es sehr heiß, vielleicht war das der Grund, warum wir dann besser zurechtkamen."

Den größten Schwachpunkt an seinem Auto macht Nick nach wie vor bei der Standfestigkeit aus, "auch wenn ich bei beiden Rennen ins Ziel gekommen bin". Er sagt: "Wir haben große Fortschritte gemacht, aber es hat zu lange gedauert. Die Probleme hätten schneller gelöst werden können." Die Performance des Autos sei jedoch sehr zufrieden stellend. "Wir müssen uns überall ein bisschen verbessern, aber es gibt keinen Punkt, der heraus sticht."

Von der deutschen Nationalhymne auf dem Siegertreppchen träumt er nicht. "Davon sind wir noch ein ganzes Stück entfernt", sagt er ehrlich. "Dafür müssten ein paar andere Teams mitspielen. Unter normalen Umständen müssen wir erst einmal dafür sorgen, dass wir einen Podiumsplatz erzielen."

Dennoch legt Heidfeld die Messlasse nach dem starken Saisonauftakt etwas weiter nach oben. "Es ist immer riskant, sich Ziele in Form von Positionen zu setzen", sagt er. "Für mich ist es wichtig, nach jedem Rennen sagen zu können, dass ich eine gute Leistung gebracht habe." Aber nachdem er vor Saisonbeginn besser als Platz 8 in der Fahrerwertung abschneiden wollte, würde ihm jetzt ein Platz in den Top-6 zusagen. "Vor ein paar Wochen oder Monaten wäre das ein sehr hohes Ziel gewesen, aber wenn wir schon einmal da sind, wollen wir natürlich hier bleiben."