Die zweite Generalprobe für den Großen Preis von Bahrain bestand McLaren Mercedes am Sonntag mit Bravour. Vor 115.00 Fans auf den Tribünen und Millionen von Fernsehzuschauern schafften die Silbernen das vor dem Wochenende fast Undenkbare: einen Sieg gegen Ferrari.
Dabei war der Malaysia GP ein schöner Vorgeschmack auf das dritte Saisonrennen. Auch dort erwarten die Teams jede Menge Hitze und ein von Hermann Tilke designter Kurs. Wenn alles glatt läuft nehmen sie auch die Spannung der ersten Runden des Malaysia GP mit nach Bahrain, wo es in den vergangenen Jahren immer packende Rennen und zahlreiche Überholmanöver gab.
Trotzdem beginnt in Bahrain alles von vorne. Selbst bei McLaren Mercedes will man den Doppelsieg von Malaysia nicht als Fingerzeig für eine Siegesserie deuten. "Wir wissen, dass wir noch schneller werden müssen, und daran arbeiten wir mit ganzer Kraft", kündigt WM-Leader Fernando Alonso an. "Bei den Tests vor der Saison haben wir hier gute Erfahrungen gemacht. Seitdem wurde das Auto spürbar besser und ich bin gespannt darauf, wie wir mit den neuen Entwicklungen in Bahrain aussehen werden."
Damit spricht der Spanier die erste Generalprobe an. Schon vor Saisonbeginn gastierte der F1-Tross für sechs Testtage auf dem Bahrain International Circuit. Damals zeigte Ferrari erstmals seine Muskeln und brannte unangefochtene Spitzenzeiten in den sandigen Asphalt. "In Bahrain gibt es einen frischen Motor, das stimmt mich optimistisch. Wenn wir unser Paket bei hundert Prozent haben, sollten wir wieder den gleichen Speed erreichen wie in Melbourne", gibt sich Kimi Räikkönen angriffslustig.
Sowohl die neue Strecke als auch der neue Motor stimmen ihn zuversichtlich. Nachdem er in Malaysia mit gedrosselter Leistung unterwegs war, darf er jetzt wieder Vollgas geben. "Sicher hat sich McLaren seitdem verbessert, aber wir sollten sie zumindest mehr fordern als in Sepang", glaubt er. Sein Temachef Jean Todt hat schon in der Stunde der Niederlage von Sepang angekündigt: "Es gibt keinen Grund, warum wir in Bahrain nicht wieder absolut konkurrenzfähig sein und um den Sieg mitfahren sollten."
Hinter Ferrari und McLaren ist BMW Sauber weiter die dritte Kraft. Nach zwei vierten Plätzen durch Nick Heidfeld dürfte sie in Bahrain nur eins abschrecken können: die Erinnerung an die vielen Defekte der Bahrain-Tests vor Saisonbeginn. Dennoch korrigierten die Weiß-Blauen ihr Saisonziel leicht nach oben: wenn man schon einmal Dritter ist, will man auch dort bleiben. Gegner Renault kann momentan nur wenig entgegensetzen. Die Franzosen stapeln tief oder wie die Briten sagen: They keep a very low profile. Zwischen den beiden back-to-back-Rennen gab es keine Prognosen und Vorhersagen seitens der Weltmeister. Man wolle sein Bestes geben und das Maximum herausholen. Podestplätze und Siege nimmt man erst gar nicht in den Mund.
Mehr Grund für vollmundige Aussagen gibt es bei Williams, die in Malaysia nur von der Zuverlässigkeit an einem stärkeren Ergebnis gehindert wurden. "Ich hoffe, wir können unsere momentane Stärke mitnehmen; wir haben den Speed, vor allem im Rennen", sagt Alex Wurz. Technikchef Sam Michael gab deshalb ein klares Ziel aus: WM-Punkte. Für diesen Zweck bringt man ein neues Aerodynamikpaket mit nach Bahrain. Es wird also trotz der nicht nennenswerten Pause zwischen Sepang und Sakhir fleißig weiterentwickelt.
Erstmals getestet wurden die neuen Teile bei der Generalprobe für den Malaysia GP in Sepang. Bei diesem Test war Ferrari übrigens besser unterwegs als am Sonntag des Rennwochenendes. Generalproben müssen also nicht immer ein Spiegelbild der Premierenaufführung sein. Das gilt auch für die Sieger der ersten Bahrain-Probe Anfang März und die Sieger der zweiten Bahrain-Probe am letzten Wochenende. Niemand kann sich seiner Sache sicher sein.
Die Teams vor dem Bahrain GP
McLaren | Ferrari |
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BMW Sauber | Renault |
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Toyota | Williams |
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Honda | Red Bull |
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Toro Rosso | Super Aguri |
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