Detektivarbeit ist bei Renault momentan gefragt. Denn aufgrund der Ergebnisse bei den ersten beiden Rennen haben sich einige Fragen aufgetürmt, die einer Antwort bedürfen. "Wir stehen vor vielen Fragen, die wir Schritt für Schritt durchgehen müssen, bis wir - wie Sherlock Holmes - die wahrscheinlichen Gründe herausgefunden haben", erklärte Pat Symonds unseren Kollegen von Autosport.

Einen Grund scheint man dabei schon herausgefiltert zu haben. So sei man in den schnellen Kurven zu langsam, wie Symonds mit einem Blick auf die Sektorzeiten feststellte. "Wir sind aber auch unkonstant. Ich sehe aber auch Unkonstanz bei anderen Teams, auch bei jenen mit mehr Leistung", sagte der Chefingenieur von Renault. Ganz sicher ist man sich nur dabei, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. "Aber wir wissen noch nicht was, auch wenn wir schon einige Möglichkeiten ausgeschlossen haben", so Symonds weiter.

Eine kleine negative Auswirkung schreibt er den Reifen von Bridgestone zu, durch die die Aerodynamik beim Auto gelitten hat. Das Problem konnte die Mannschaft schon beim Boliden aus dem Vorjahr feststellen. Und ein weiteres Problem hat sich durch den erzwungenen Wechsel auf den einzigen Reifenhersteller ergeben. "In der Vergangenheit, als es bei dem, was man mit den Reifen tat, noch mehr Freiheiten gab, haben wir viele Windkanal-Tests mit den Reifen gemacht - und das ist jetzt vorbei", sagte Symonds.

Dennoch habe man den reifenbedingten Rückstand wegbekommen, erklärte er weiter, dafür sei man aber in anderen Bereichen zurückgefallen. "Ich sehe mir Honda an und frage mich, ob das nicht genau das gleiche ist", überlegte Symonds. Wir groß die Auswirkungen der neuen Reifen waren, erklärte er so: "Nach Brasilien im vorigen Jahr sind wir nach Jerez, um zu testen. Ich glaube, es gibt kaum Zweifel, dass unser Auto von 2006 schneller war als der McLaren von 2006. Aber als wir in Jerez die Bridgestones getestet haben, war plötzlich der McLaren schneller als der Renault."

Im Gegensatz dazu, sah er bei den Änderungen am Unterboden keine Probleme, sondern sogar eher das Gegenteil. "Die Modifikationen, die wir machen mussten, hatten die Auswirkung, dass wir mit einer geringeren Höhe unterwegs sein konnten - was ein Vorteil hätte sein müssen." Das wirkte sich aber nur insofern aus, als dass Heikki Kovalainen in seinem zweiten Rennen in die Punkte fuhr. Giancarlo Fisichella verlor in Malaysia als Sechster einen Platz gegenüber dem Saisonauftakt.