Platz neun im Qualifying und drittbester Deutscher, so sieht Ralf Schumachers Bilanz in Malaysia am Samstag nüchtern betrachtet aus. In seinen Worten hörte sich das so an: "Soweit einmal zufrieden stellend. Wir haben beide Autos in den Top Ten und das Feld ist nahe beisammen. Jetzt müssen wir einmal schauen, es ist morgen ja noch was möglich."

Was denn noch möglich sein soll, beantwortete er auf die Frage von motorsport-magazin.com folgendermaßen: "Zielsetzung ist, dass beide Autos durchkommen und beide Autos in den Punkten sind. Das ist hier bei diesen Witterungsbedingungen auch nicht so selbstverständlich. Die Temperaturen sind für Mensch und Maschine sehr hoch und von daher wird es schon spannend werden." Spannend dürfte für ihn vor allem der Zweikampf mit seinem Teamkollegen Jarno Trulli werden, der einen Platz vor ihm startet.

Das war bereits in Australien so, wo Schumacher im Rennen den erfolgreichen Platztausch mit Trulli vollzog und damit den achten Platz sicherte. Trotz des gleichen Qualifying-Ergebnisses war in Malaysia aber generell ein Aufwärtstrend bei Toyota festzustellen. Ob das Team wirklich einen großen Schritt nach vorne gemacht hat, wollten wir wissen. "Wir haben nur ein paar kleine Veränderungen. Es sieht danach aus, aber so richtig nachvollziehen kann ich das nicht. Anscheinend passt unser Auto hier gut her. In Melbourne hatten wir ein paar Warm Up Probleme, aufgrund der Temperaturen ist das natürlich hier kein Problem.", erklärte Ralf.

Dank Hitze kommt der Helm runter so oft es geht, Foto: Sutton
Dank Hitze kommt der Helm runter so oft es geht, Foto: Sutton

Doch nicht nur bei Toyota ist in Sepang eine Veränderung zu bemerken, sondern auch an der Spitze des Feldes. McLaren scheint etwas zu Ferrari aufgeschlossen zu haben. Schumacher sah das nicht ganz so: "Melbourne war immer eine Strecke, auf der es für manche extrem gut lief und wo es für andere sehr schwierig war. Nichtsdestotrotz war der Ferrari bei den Tests deutlich stärker und ich denke, dass die Stärke morgen im Rennen deutlich werden wird. Vor allem bei Felipe, der hier sicher die besseren Vorraussetzungen hat."

Dennoch hatte Fernando Alonso im zweiten Abschnitt des Qualifying die absolut schnellste Zeit gefahren. Schumacher wollte das aber nicht überbewertet wissen, da es bei Ferrari zunächst nur einmal darum ginge, in die letzte Session zu kommen. "Für die ist das immer relativ einfach und dann konzentrieren die sich einfach auf den dritten Abschnitt", sagte er. Die wirklichen Kräfteverhältnisse würde man erst am Sonntag sehen und da werde es sicher spannender als in Melbourne, meinte er weiter. "Kimi muss sich keine Sorgen machen, dass er einschläft."

Ein Thema, dem sich Schumacher dann noch stellen musste, war der Vergleich mit Toyota-Motorenkunde Williams, der in Person von Nico Rosberg im Qualifying wieder schneller war. "Also wir vergleichen uns damit nicht, weil wir unsere eigene Aufgabenliste haben. Dass Williams stark ist, war schon bei den ersten Tests zu sehen", meinte der Toyota-Pilot. Man sei aber nahe an Williams dran und damit sei man auch schon einmal zufrieden, ergänzte er, denn in Australien war das Kundenteam im Rennen deutlich schneller.

"Hier habe ich das eigentlich noch problematischer gesehen, aber schon bei den Tests vorige Woche waren wir teilweise schneller, wir sind auch näher an BMW dran, also bin ich überhaupt nicht unzufrieden", erzählte Schumacher weiter. Für den Rest der Saison sei es aber natürlich das Ziel, vor Williams oder überhaupt vorne zu sein. Denn er meinte: "Damit ist ja nicht nur Williams gemeint."