Fernando Alonso ist Realist, zumindest erweckt er diesen Eindruck. Denn nach der Klarstellung von Ferrari, dass Kimi Räikkönen seinen Motor behalten wird, behandelte der Spanier den nicht stattfindenden Motorwechsel mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie Ferrari selbst. "Da ist sowieso mehr in der Presse darüber spekuliert worden, wir selbst haben uns da weniger Gedanken darüber gemacht", sagte er.

Doch auch er kennt die Gesetze der Formel 1, wo gerne auch einmal der ein oder andere Informationshaken geschlagen wird. Deswegen gab er sich doch einer kleinen Illusion hin: "Aber wer weiß, vielleicht ist er ja doch ein bisschen angeschlagen und vielleicht überlegen sie es sich morgen ja noch einmal anders." Seine Taktik wird das aber so oder so nur wenig beeinflussen. Sein Ziel für das Qualifying ist ein Platz unter den ersten Fünf, nicht mehr, da das Rennen für ihn Priorität hat.

Lewis Hamilton hat sich gut auf die Hitze vorbereitet, Foto: Sutton
Lewis Hamilton hat sich gut auf die Hitze vorbereitet, Foto: Sutton

Die ersten Trainings hat Alonso trotz seiner mittlerweile sehr vertieften Bekanntschaft mit dem Sepang International Circuit zum erneuten Kennenlernen genutzt, da er bei den Tests in der Vorwoche nicht dabei war, sondern im England am Simulator gearbeitet hat. Dennoch musste er nicht komplett bei Null beginnen. "Das Team hat hier vorige Woche getestet und da wurde das meiste für das Setup vorbereitet, also hatte ich für das Training eine gute Basis. Jetzt haben wir noch ein paar Daten gesammelt, die wir über Nacht analysieren, aber es lief alles wie erwartet", sagte Alonso. Dass er nur den zwölften Platz im zweiten Training belegt hatte, schien ihn nicht zu stören, da er auch wusste, warum das so war. "Ich hatte am Ende keine Zeit mehr, weil bei meinen Versuchen einmal eine rote und dann eine gelbe Flagge gezeigt wurde."

Lewis Hamilton konnte sich am Ende der Session auch nicht mehr steigern und wurde Neunter, was ihn aber ebenso wenig störte. "Das Training war ziemlich normal und wir haben weitere Schritte nach vorne gemacht", sagte er. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen musste er sich mit der Strecke nicht näher vertraut machen, da er bei den Testfahrten am Ort im Einsatz war. Deswegen überraschte ihn auch die Hitze nur wenig. "Die Hitze und Feuchtigkeit sind so, wie ich mir das gedacht habe und auch wofür ich trainiert habe."

Einzig mit den Streckenbedingungen hatte der junge Brite noch ein paar Schwierigkeiten. "Die Bedingungen auf dem Kurs ändern sich ständig, was es schwer macht, die richtige Balance zu finden", erklärte Hamilton. Nichtsdestotrotz freut er sich bereits auf das Qualifying, so wie auch sein Teamchef Ron Dennis. Der gab an, dass sich die Mannschaft vor allem auf die Reifenarbeit konzentriert hatte, weswegen die Rundenzeiten auch nicht ganz vorne dabei waren. Norbert Haug weiß auch, dass die Reifen in der Hitze von Malaysia ein wichtiger Faktor werden können. Er meinte: "Wir sind viele Runden gefahren und haben für morgen gearbeitet, wenn wir im Qualifying dann lieber die Reihung wie vom ersten Training haben würden als jene vom zweiten."