Lücken sind da, um geschlossen zu werden. Das weiß auch Fernando Alonso, der hofft, dass McLaren in Malaysia näher an Ferrari dran sein wird als beim Saisonauftakt in Melbourne. "Es ist nichts Neues, dass Ferrari beim Saisonstart stärker ist als alle anderen und es ist für niemanden eine Überraschung, dass sie hier wieder als Favoriten herkommen und bereit für den Sieg sind. Was wir tun müssen, ist die Lücke zu schließen. Wir wissen nicht, wie groß sie in diesem Rennen sein wird, aber in Australien haben wir gesehen, dass es sieben oder acht Zehntel sind", meinte der Weltmeister am Donnerstag in Sepang.

Was er dabei aber anscheinend vergessen hatte, waren die starken Saisonstarts von Renault in den vergangenen beiden Jahren. Vor allem 2006 war es Ferrari, das im weiteren Saisonverlauf die Lücke geschlossen hat. Diesmal ist nun Alonso in der Verfolgerposition, geht aber nicht davon aus, dass die neuen Kontrollen für den Unterboden besonders viel ausmachen werden. "Ich denke, die Regeln sind für alle gleich und wenn dieses Unterboden-Thema gelöst ist, dann stehen nun alle gleich da und dann kann uns das helfen. Vielleicht hatten sie [Ferrari] dort einen kleinen Vorteil, aber ich denke nicht, dass der Unterschied wie Tag und Nacht sein wird", sagte Alonso.

Aber egal, wie die Leistungs-Hierarchie auch aussehen wird, an Malaysia hat der Spanier gute Erinnerungen. In seinem zweiten Rennen bei Renault, holte er 2003 dort seine erste Pole Position und dann auch gleich seinen ersten Podestplatz. "Ich war etwas nervös damals, weil ich meine erste Pole Position hatte und vor allen anderen gestartet bin. Ich wollte die Pole in die erste Kurve verteidigen und erstmals einen Grand Prix anführen", sagte er.

Sein Teamkollege sitzt Fernando Alonso im Nacken, Foto: Sutton
Sein Teamkollege sitzt Fernando Alonso im Nacken, Foto: Sutton

Mittlerweile hat er zwei WM-Titel und ist einer der Stars der Szene, hat aber mit Lewis Hamilton auch einen Teamkollegen, der bereits bei seinem ersten Rennen gezeigt hat, dass er auch Starpotential besitzt. Trotzdem sieht Alonso ihn aber nicht als Konkurrenten an. "Es ist viel Zeit. Wir haben 17 Rennen und das Wichtigste ist das endgültige Resultat. Vor allem mit meinem Teamkollegen bin ich nicht im Konkurrenzkampf. Wir gehören zur gleichen Gruppe, sitzen im gleichen Auto und versuchen, die anderen zu besiegen, so wie in Australien", meinte er. Ganz verneinen konnte er einen kleinen Wettbewerb auf der Strecke aber nicht: "Sicher wird es einen Zweikampf zwischen uns geben, denn schließlich und endlich sind wir zwei kämpferische Personen." Darauf angesprochen, was wäre, sollte Hamilton ihn am Ende der Saison besiegt haben, antwortete Alonso kurz: "Naja, wenn das nach 17 Rennen passiert, dann kann ich dir eine Antwort geben..."

Nachdem er bei den Testfahrten in der vergangenen Woche in England weilte und dort am Simulator gearbeitet hat, konnte Alonso nicht genau sagen, was sein würde, sollte es regnen. Denn aufgrund seiner Abwesenheit, erlebte er auch den verregneten Donnerstag nicht direkt mit. So erklärte er auf ein mögliches Wet Race angesprochen: "Es ist schwer, das Potential der Teams zu sehen, aber auch wenn es regnet, wird es nicht das ganze Rennen nass bleiben. Es wird schnell trocknen und dann wird es ein schwieriges Rennen, bei dem die Reifen vier oder fünf Mal gewechselt werden, abhängig von den Bedingungen. In diesem Durcheinander kann sich jeder einen Vorteil verschaffen, also liegt es an uns, clever genug zu sein, sich diesen Vorteil zu holen."