Wenn es einen Menschen gibt, der über die Geschicke in der Formel 1 bescheid weiß, dann ist es Bernie Ecclestone. Deswegen kam er vor dem Rennwochenende in Malaysia auch nicht drum herum, sich den Fragen der Presse zu stellen. So meinte er beispielsweise über den langen Zwist mit den Automobilherstellern: "Dieser ganze Unsinn war nur ein Unfall und ist nicht aus echten Begehrlichkeiten entstanden. Es sind einfach viele Dinge zur selben Zeit passiert." Nachdem nun aber alles geklärt sei, sehe er die Zukunft der Formel 1 gesichert, sagte er weiter.

Was aber alle besonders interessierte, war die weitere Expansion der Formel 1, die Ecclestone weiter munter voran treibt. Dabei momentan immer ein Thema: die Nachtrennen. "Vielleicht bekommen wir ein weiteres Stadtrennen. Nachtrennen waren mein Vorschlag für den Fernen Osten, die würden dann in Europa zur richtigen Zeit laufen. Und das könnte auch spektakulär sein, das hängt von der Strecke ab", sagte Ecclestone.

Opfer dieser Expansion könnten die traditionellen europäischen Kurse werden, daraus machte der große kleine Mann der Formel 1 keinen Hehl. "Wenn sie die Standards nicht mehr erfüllen. Wir sind sehr international, eine Weltmeisterschaft, und nicht an irgendwelche Länder gebunden. Wenn der Standard in diesen Ländern schlecht ist, dann müssen wir uns woanders umsehen", erklärte er. Wo das Woanders liegt, ist momentan recht einfach zu beantworten. Asien ist der große Markt, den Ecclestone erschließen will, doch nicht nur in dortigen Ländern will er fahren. "In vielen: Mexiko, Indien, Russland." Auch Südkorea nannte er schließlich noch und Abu Dhabi ist ohnehin schon für 2009 bestätigt.

Da bei so vielen neuen Rennen nicht zwangsläufig alle traditionellen wegfallen können, gestand Ecclestone ein, dass es dann auch mehr Rennen geben müsse. Ihm schwebt da auch schon eine konkrete Zahl vor: "Vielleicht 20. Das kann man sich einfach merken." Dass so ein Plan nicht unbedingt auf die Gegenliebe der Teams und Hersteller stoßen könnte, sieht er nicht, denn er meint: "Umso mehr Rennen wir in den richtigen Ländern fahren, umso einfacher werden die Teams Sponsoren finden und die Hersteller Berichterstattung bekommen."

Und auch zum Versuch in der Formel 1 zu sparen, hatte er noch etwas zu sagen. Denn seiner Meinung ist im Moment einfach die Notwendigkeit, Geld auszugeben, um vorne mitzufahren, viel zu groß. Das müsse beendet werden. "Man wird niemanden dazu bringen, Geld nicht auszugeben, das er zu Verfügung hat", erklärte er und fügte an, "Man muss das technische Reglement so ändern, dass man nicht durch Geldausgeben gewinnt."