Es wird heiß, verdammt heiß. Alljährlich erwartet die Fahrer und Teams in Malaysia das heißeste Rennen des Rennkalenders. Gerade zu Beginn einer Saison ist das eine doppelte Belastung: einmal für die Fahrer, die sich mit einem speziellen Fitnessprogramm auf den Glutofen von Sepang vorbereiten. Aber auch für die Autos, die unter den extremen Bedingungen genauso schwer leiden; ganz besonders weil sie zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison noch nicht so zuverlässig und ausgetestet sind. Deshalb werden insbesondere die Sorgenkinder der Wintertests wie BMW Sauber, Toyota und Red Bull vor dem Defektteufel zittern.
Die Hitze ist aber nur das eine Extrem. Das andere ist der Regen. In Malaysia ist alles drin. In der Vergangenheit wurden schon einige Fahrer während des Rennens von einem unerwarteten Wolkenbruch von der Strecke gespült. Die tropischen Regenfluten garantieren ein Chaosrennen, in dem alles geschehen kann. Jeder kann gewinnen, niemand darf sich seiner Sache sicher sein. Also genau das, was Formel 1-Fans sehen wollen. Den ersten Vorgeschmack darauf gab es bei den Testfahrten in der letzten Woche, gleich an zwei Tagen bekamen es die Piloten mit dem nassen Element zu tun, und das nicht nur, weil sie nass geschwitzt waren...
Ansonsten wurden die Eindrücke der Wintertests beim Saisonauftakt in Melbourne bestätigt. Ferrari liegt vor McLaren und BMW Sauber, Renault ist etwas abgeschlagen die vierte Kraft. Das gleiche Bild sollte uns auch in Malaysia erwarten; immer vorausgesetzt, dass es trocken bleibt und die Autos halten. Bei den Testfahrten gab es in der letzten Woche jedenfalls keine sichtbaren Veränderungen am Kräfteverhältnis. Die Jäger haben ihre Zielvisiere dennoch auf die beiden roten Autos eingestellt.
"Wir haben ein konkurrenzfähiges Paket und wollen gewinnen", sagte McLaren-CEO Martin Whitmarsh. "Wir wissen, dass wir beim ersten Rennen einen Rückstand auf Ferrari hatten, gerade auf Long Runs, aber wir erwarten, dass wir in Sepang näher drin sind."
Felipe Massa versucht den Vorsprung der Scuderia herunterzuspielen. "Wir fahren alle auf dem selben Planeten", sagte der Ferrari-Pilot. "Wir sind stark und schnell, aber wir müssen jedes Rennen genauso angehen wie unsere Gegner. McLaren ist schwer zu schlagen und BMW ist ebenfalls stark."
Nick Heidfeld sieht die Roten trotzdem weit vor dem Rest. "Ferrari ist immer noch weit vor alle anderen", sagte er. "Danach kommt McLaren und dann wir." Erst dahinter reiht sich das amtierende Weltmeisterteam Renault auf dem vierten Rang ein. In Melbourne sahen sich die Franzosen noch in einer besseren Position, bevor sie im Rennen eines Besseren belehrt wurden.
"Aber wir wissen auch, dass die Strecke im Albert Park aufgrund ihrer besonderen Charakteristik begrenzt aussagekräftig ist", warnt BMW Sauber-Technikdirektor Willy Rampf vor voreiligen Schlüssen. "Da schätze ich Sepang als deutlich repräsentativer ein." Extreme Hitze und Regengüsse einmal ausgenommen.
Bereits in den Tagen nach dem Saisonauftakt hat das große Wettrüsten begonnen. Alle elf Teams bringen neue Teile nach Sepang, selbst Spyker, die als einzige nicht getestet haben. "Die neuen Teile werden sich auf das Qualifying und das Rennen auswirken", prophezeit Renault-Techniker Alan Permane. "Das Auto wird allgemein besser sein." Auch, weil man noch einige Fortschritte beim Setup und den Reifen erzielen konnte. The heat is on.
Die Teams vor dem Malaysia GP
Renault | Ferrari |
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McLaren | BMW Sauber |
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Williams | Toyota |
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Honda | Red Bull |
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Toro Rosso | Super Aguri |
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Spyker | |
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