Es gibt Slogans, die könnten nicht treffender sein. The world's hottest race ist so einer. Damit bewerben die Organisatoren des Malaysia GP seit dem ersten Rennen 1999 ihren F1-Lauf in Sepang. Und damit haben sie völlig recht. "Die Wahrscheinlichkeit für ein Rennen wie in der Sauna ist groß - Aufguss inklusive", weiß Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Neben der enormen Hitze setzt vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit Mensch und Maschine zu. In den Boxen gehören deshalb Ventilatoren zur Standardausrüstung. Im Cockpit müssen die Fahrer aber auf solchen Komfort verzichten, eine Klimaanlage gibt es weder serienmäßig noch als Sonderanfertigung.

Bei einer Cockpittemperatur von über 50 Grad Celsius verlieren die Fahrer im Rennverlauf dreieinhalb bis vier Liter Körperflüssigkeit, das beeinträchtigt ihre Leistungsfähigkeit und Konzentration. Eine gute Vorbereitung stellt den Körper auf diese Bedingungen ein.

Der Glutofen von Sepang wartet., Foto: gepa
Der Glutofen von Sepang wartet., Foto: gepa

Die Fahrer und anderen Teammitglieder müssen ihre Körper daran gewöhnen, mehr Flüssigkeit aufzunehmen, damit können sie den Verlust leichter ausgleichen. Es reicht allerdings nicht aus, einfach Wasser zu trinken. Um den Verlust an Mineralien und Salzen während des Renneinsatzes bei großer Hitze auszugleichen, wird eine Flüssigkeit mit einer hohen Konzentration an Elektrolyten verwendet. Diese ist auch während der weiteren Rennwochenenden der Saison fester Bestandteil des Ernährungsplans der Fahrer.

Die Rehydration setzt sich während des Abends und des gesamten Wochenendes fort. Die Anpassung des Menschen an eine andere Zeitzone findet im physischen und psychischen Bereich statt. Ein leichtes Fitnessprogramm kombiniert mit einem angepassten Schlafrhythmus und einem geänderten Ernährungsplan ist dabei das beste Mittel. Je besser der Fahrer darauf vorbereitet ist, desto leichter kommt sein Körper mit diesem Stress zurecht.

Der menschliche Organismus benötigt außerdem ungefähr drei bis vier Tage um sich an die Hitze zu gewöhnen. Nach seiner Ankunft in Malaysia wird Fernando Alonso zum Beispiel mit seinem Trainer Tennis spielen. Zusätzlich steht noch leichtes Stretching- und Cardio-Training auf dem Programm. Lewis Hamilton ging einen anderen Weg. Er reiste von Melbourne direkt nach Thailand, wo die Bedingungen vergleichbar mit Kuala Lumpur sind und akklimatisierte sich dort durch Lauftraining und Fitnessübungen im Freien. Die Fahrer sind also bereit für das heißeste Rennen der Welt.