Wie sehen Sie die Leistung des Teams beim Saisonstart in Melbourne?
Norbert Haug: Mit der Leistung von Fernando und Lewis sind wir zufrieden. Sie haben mit den Plätzen zwei und drei 14 von möglichen 18 Punkten erzielt. Ferrari und Kimi Räikkönen waren beim ersten Grand Prix jedoch schneller. Wir müssen uns also weiter steigern. Bei den Testfahrten vom 27. bis 30. März in Malaysia haben wir weiter an der Verbesserung unseres technischen Pakets arbeiten können.

Wie bewerten Sie die Leistung von Fernando bei seinem Debütrennen für McLaren Mercedes?
Norbert Haug: Fernando erzielte mit seinen zweiten Plätzen im Qualifying und im Rennen die bei der momentanen Wettbewerbssituation bestmöglichen Resultate. Mit seiner fehlerfreien Leistung über das gesamte Wochenende zeigte er, warum er zweifacher Weltmeister ist. Er arbeitet professionell und zielorientiert und ist ein wichtiger Motivator für das ganze Team.

Lewis hat mit seinem Podiumsplatz für Aufsehen gesorgt. Hat Sie dieses Ergebnis überrascht?
Norbert Haug: Lewis hat seine Grand-Prix-Karriere beeindruckend begonnen. Seit über zehn Jahren hat kein Formel-1-Rookie mehr beim Debütrennen einen Podiumsplatz erzielt. Lewis wird seit rund zehn Jahren von McLaren und Mercedes-Benz gefördert und er hat sein Talent zuletzt durch seine Titelgewinne in der Formel-3-Euroserie im Rahmen der DTM und in der GP2 unter Beweis gestellt. Wie alle Fahrer wird auch Lewis nicht immer in jeder Situation alles richtig machen, aber er hat den Rückhalt im Team, auch mal einen Fehler machen zu dürfen.

Wie schätzen Sie die Leistung des Mercedes-Benz Motors im Vergleich zur Konkurrenz ein?
Norbert Haug: Die Motoren haben auch nach den Anpassungen an das neue Reglement Unterschiede in ihren Charakteristika wie Spitzenleistung, Fahrbarkeit und Drehmomentverlauf. Unsere Beobachtungen und entsprechende Vergleiche zeigen, dass unsere Ingenieure und Techniker über den Winter gut gearbeitet haben. Wir sind im Konkurrenzvergleich gut gerüstet.

Welche spezifischen Anforderungen stellt die Rennstrecke in Sepang an den Motor?
Norbert Haug: Auf dem Sepang Circuit werden wir völlig andere Bedingungen vorfinden als zuletzt in Melbourne. Mit Lufttemperaturen von mehr als 30° und sehr hoher Luftfeuchtigkeit werden die Motoren extrem gefordert, zumal sie im zweiten Rennwochenende zum Einsatz kommen. Ein Hauptaugenmerk werden die Techniker auf die Kühlung der Motoren legen. Bei diesen schwierigen Bedingungen werden knapp 70 Prozent einer Runde unter Volllast gefahren. Aber wir haben eine gute Basis.

Wie sieht die Erfolgsstatistik des Teams beim Grand Prix von Malaysia aus?
Norbert Haug: Kimi gewann 2003 mit und für uns von Starplatz sieben aus sein erstes Formel-1-Rennen. Weitere drei Podiumsplätze und drei schnellste Rennrunden seit dem ersten Grand Prix von Malaysia 1999 ergänzen unsere bisherige Bilanz.