Zehn, drei, eins, so lautete die Punktevergabe von Niki Lauda, als er die Leistungen der Rookies beim Auftaktrennen in Melbourne beurteilte. Zehn bekam Lewis Hamilton, drei Heikki Kovalainen und einer blieb nur für Adrian Sutil. Grund für Sutils niedrigen Wert: "Weil er die Regeln nicht kennt." Viel mehr als die zwei Durchfahrtsstrafen hatte Lauda aber auch nicht vom deutschen Debütanten mitbekommen, gab er zu.

Mehr hatte er von Lewis Hamilton gesehen und Lauda war von der Leistung des McLaren-Piloten angetan, aber nicht überrascht. "Hamilton war keine Überraschung. Wenn man ihn beobachtet hat, dann weiß man, dass er schnell ist und in jeder Serie, in der er gefahren ist, hat er gewonnen. Aber die Formel 1 ist die Formel 1, das ist die höchste Klasse und hier ist es am schwierigsten, zu gewinnen. Die Überraschung ist, dass er so einen perfekten Job im ersten Rennen gemacht hat. Er war drei Viertel des Rennens vor Alonso und am Ende wurde er Dritter. Er hätte es nicht besser machen können", sagte Lauda.

Einen lobte der dreifache Weltmeister aber in noch höheren Tönen. Rennsieger Kimi Räikkönen hatte Lauda mit seiner Leistung überzeugt. "Kimi ist perfekt gefahren. Er hätte hier nicht besser fahren können", sagte er. Doch Lauda weiß, dass sich Räikkönen auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen darf. "Ich hoffe, er hat jetzt die Disziplin. So frustriert wie er vergangenes Jahr manchmal war, hatte er sicher nicht die nötige Disziplin. Vielleicht ist er im neuen Team so motiviert, dass er heute nur eine schöne Feier mit dem Team macht und morgen gleich wieder daran denkt, wie er und das Team besser werden können - zumindest würde ich das empfehlen. Man darf in der Formel 1 nie still stehen."

Ferrari als Team schätzt Lauda mindestens genauso stark, wenn nicht sogar stärker ein als in der Vorsaison. Als Grund sieht er gerade den Wechsel an der Fahrerfront. "Weil eine neue Motivation und ein neuer Fahrer Dinge auf eine positive Art verändern können." Alle Pessimisten, die die große Umstrukturierung bei Ferrari als böses Omen gedeutet hatten, sieht er jedenfalls widerlegt. "Jeder hat erwartet, dass Ferrari nach Schumachers Abgang auseinanderfallen wird. Das sind sie ganz sicher nicht. Und wenn Kimi so gut fährt, dann ist die ganze Mannschaft in der neuen Saison auf die bestmögliche Art wieder zusammengeschweißt."