Für Felipe Massa gab es nur einen Weg: die Flucht nach vorne. Nach seinem Getriebeproblem im Qualifying wechselte das Team seinen Motor, somit musste er aus der letzten Reihe ins Rennen gehen und versuchen, sich nach vorne zu kämpfen. Auf einem überholfeindlichen Stadtkurs wie dem Albert Park ist das kein leichtes Unterfangen.

"Wenn ich nicht hinter den Honda gesteckt hätte, wäre ich in die Top-4 gekommen", glaubt er. "Aber es ist sehr schwierig zu überholen, unter diesem Reglement." Damit meint er eine Kombination aus vielen Faktoren: dem Motorendrehzahllimit, der neuen Reifenregel und dem verringerten Grip durch die härteren Einheitsreifen. "Selbst bei einem sehr langsamen Auto muss man viel riskieren, dafür braucht man aber die richtige Möglichkeit."

Diese fehlte ihm auch in den Schlussrunden im Duell gegen Giancarlo Fisichella. "Es war unmöglich zu überholen", bestätigt Felipe. "Ich habe es versucht, aber ich hatte nicht den nötigen Speed, um an ihm vorbeizugehen. Wir hatten die gleiche Benzinmenge, aber er hatte die weichen und ich die harten Reifen. Deshalb kam ich nicht vorbei."

Massa fuhr mit den weichen Reifen los, um in der Schlussphase mit den vermeintlich besseren Reifen Plätze gutzumachen. "Aber der weiche Reifen hat gut funktioniert. Ich musste zunächst vorsichtig fahren und durfte die Reifen nicht zerstören, aber sobald das Graining vorbei ist, kann man Gas geben so viel man will." Dabei hat es ihm durchaus auch geholfen, dass er einige Runden hinter der Konkurrenz feststeckte. "Insgesamt bin ich sehr glücklich. Ich weiß, dass wir unter normalen Umständen auf 1 und 2 hätten sein können. Das hätte dann einen harten Kampf um den Sieg bedeutet." Überholen wäre allerdings auch dann schwierig gewesen.