Er hat es geschafft. Adrian Sutil hat sein erstes Rennen überstanden. "Das Schönste war schon das Rennen an sich", sagte er. "Der Start war klasse, richtig geil." Aber selbst so einfache Dinge wie die Boxenstopps empfand er als toll. "Denn es ist alles neu, es war mein erstes Mal."

Sein erster Start war ein ganz besonders toller Moment. "Darauf habe ich lange gewartet. Es ist unglaublich, wenn am Start die Lichter ausgehen. Alle rasen wie verrückt auf die erste Kurve zu. Es hat riesig Spaß gemacht."

Nicht ganz so toll war seine erste Kollision in der Formel 1. "Das war eine blöde Aktion aus seiner Sicht", sagte er über den Kontakt mit Antony Davidson. "Er hat versucht mich zu überholen, ich habe innen angebremst, aber er hat die Tür zugeschmissen und wir haben uns Seite an Seite berührt. Ich habe mich gedreht und Zeit verloren, das war nicht so toll." Andererseits war es eine der vielen Erfahrungen, die er an seinem ersten Rennwochenende gesammelt hat.

Zwei weitere waren ebenfalls nicht besonders schön - seine beiden Zeitstrafen. "Ich habe die weiße Linie wohl zu sehr berührt, ich habe extra darauf aufgepasst, aber sie war wohl ein bisschen länger, als ich gedacht habe. Das war schade. Das sollte nicht noch mal vorkommen." Seine zweite Strafe für das Behindern bei der Überrundung durch seinen Freund Lewis Hamilton versteht er nicht so ganz. "Das Team hat sich bei der Rennleitung beschwert, weil McLaren gesagt hat, dass sie dadurch nichts verloren haben", berichtete Adrian, für den die Überrundungen eine gänzlich neue Situation darstellten. "Die Überrundungen sind extrem. Man weiß manchmal gar nicht, wo man hinfahren soll. Räikkönen war so schnell, der holte drei Sekunden pro Runde auf, da musst du echt aufpassen."

Überhaupt geht in der Formel 1 alles viel schneller als es Adrian gewohnt ist. "Alles geht so schnell, man ist im totalen Speedrausch", versucht er das Gefühl zu beschreiben. "In der Formel 3 kann man während des Fahrens noch überlegen. In der F1 gibt es dafür keine Zeit, man muss alles automatisch entscheiden."

Fitnessprobleme bekam er trotz des langen Rennens nicht. "Anderthalb Stunden im Auto ist extrem lang", sagte er. "Aber man wird ständig abgelenkt, man muss immer pushen, die Zeit verfliegt schnell. Wir haben in Barcelona ein paar Rennsimulationen gemacht, das ist eine der härtesten Strecken, aber hier war es sehr easy für mich. Ich habe es gar nicht gespürt, als ich ausgestiegen bin."

Was nimmt er also aus Australien mit? "Viel Erfahrung", lautete die kurze, aber allumfassende Antwort. "Als Perfektionist ärgern mich die Strafen natürlich, aber ich habe mein Ziel erreicht; Erfahrung gesammelt und das Rennen beendet."