Haben Sie es im Qualifying gehört? Die Motoren drehen nur noch 19.000 Umdrehungen. Besonders kalt wurde ihnen dabei nicht, auch wenn sie seit dieser Saison auf lange Zeit eingefroren sind. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Motorenhersteller sich in der Winterpause frei nehmen konnten.

"Es gab viel zu tun", betonte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Durch die Einführung des Drehzahllimits konnten wir den Motor über den Winter feintunen", stimmte ihm BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen zu. "Das hat uns auf Trab gehalten." Haug ist davon überzeugt, dass seine Ingenieure die Zeit gut genutzt haben. "Wir hatten nie arbeitsreichere sechs Monate als die letzten sechs Monate. Aber wir haben gute Arbeit geleistet."

Was haben die Hersteller aber genau getan? "Man kann nicht einfach den letztjährigen Motor verwenden", sagt Haug. Im Winter habe man vor allem an der Anpassung der Ventile an das neue Drehzahllimit gearbeitet, verrät Theissen. "Das war ein ziemlich umfangreiches Entwicklungsprogramm", bestätigt er Haugs Worte. "Wir mussten eine Liste an Änderungen abarbeiten", beschreibt Haug die Arbeiten bei Mercedes. "Unser Motor drehte am höchsten, wenn man dann mit 19.000 Umdrehungen auskommen muss, ist das keine leichte Aufgabe. Es musste viel an den Zylinderköpfen geändert werden." Und das unter Zeitdruck. Bis 15. Dezember mussten alle Entwürfe fertig sein, danach hatte man bis zum 1. März, um die Teilen zu fertigen und den Homologationsmotor an die FIA zu überstellen.

"Alles im Zylinderkopf und Zylinderblock ist jetzt eingefroren", beschreibt Theissen den Status quo .An der Motorperipherie darf weiter gearbeitet werden." Uninteressant oder langweilig sind die Motoren deswegen aber nicht. "Es ist immer noch eine Herausforderung", so Haug, "einen neuen Motor mit 4.000 Teilen zu bauen." Genauso wie es noch immer eine Herausforderung ist, diesen so schnell und fehlerfrei wie möglich um die 17 GP-Kurse zu fahren.