Flach spielen, hoch gewinnen oder tief stapeln und überlegen gewinnen? Diese beiden Weisheiten könnten in jedem Fall während der gleichen Zechtour entstanden sein, weil ihre Tiefgründigkeit nur noch von ihrer jeweiligen Nullaussage übertroffen wird. Dennoch ist Tiefstapelei vor Beginn einer Saison, egal ob Fußball, Handball, Halma oder Formel 1, immer schon ein probates Mittel gewesen, um schließlich besser dazustehen, als gedacht.

So erwarten zwar im Moment viele, dass Fernando Alonso ganz vorne mitfahren wird, der Spanier selbst will die Prognosen aber doch lieber tief halten. "Nachdem sie bei den letzten Tests dominiert haben, ist Ferrari meiner Ansicht nach im Moment die Messlatte", sagte der Weltmeister bei einem Sponsorenevent in Santander. Ganz ans Ende des Feldes konnte sich der Spanier aber klarerweise nicht reden. "Wir werden zu den Favoriten gehören, aber nur weil Michael weg ist, bedeutet das nicht, dass Ferrari nicht mehr das beste Auto bauen will."

McLaren-Testfahrer Pedro de la Rosa, der keine Erwartungen zu übertreffen hat, gab sich in Bezug auf die rote Gegnerschaft etwas optimistischer. "Es ist wahr, dass Ferrari in Bahrain Eindruck gemacht hat, aber wir wissen bis zum Qualifying nicht, wie es wirklich ist. Wir haben keine Angst vor ihnen, weil wir hatten auch eine gute Vorsaison", erklärte er dem Fernsehsender Telecinco, für den er in diesem Jahr die Formel 1-Rennen kommentieren wird. Sicher war sich de la Rosa allerdings nur über eine Sache: "Man muss bedenken, dass dies die Formel 1 ist und es wird für niemanden ein Spaziergang."