Colin Kolles ist stolz. Am nächsten Wochenende wird er sogar noch stolzer sein. Dann stehen zwei orange-schwarze Spyker F8-VII in der Startaufstellung zum Großen Preis von Australien. "In nur sechs Monaten haben wir einen neuen Motorenpartner und einige der besten Techniker verpflichtet und unsere aerodynamischen Ressourcen verdoppelt", freut sich Kolles. "Hoffentlich können wir in Australien mit unseren Gegnern mithalten."

Christijan Albers erwartet keinen einfachen Saisonstart. "Wir müssen alles geben, um zu den anderen Teams aufzuschließen, aber darum geht es in der Formel 1." Bislang bewertet Albers die Testfahrten positiv. "Wir haben vielleicht im Vergleich zu den anderen Teams nicht so viel getestet, aber wir haben wahrscheinlich größere Fortschritte als alle anderen in dieser Zeitspanne gemacht." Das Auto sei zuverlässig und die Balance werde immer besser. Auch die Bridgestone-Reifen würden immer besser mit dem Auto funktionieren.

"Wir können der Saison wirklich optimistisch entgegensehen", sagt Technikchef Mike Gascoyne. "Wir haben immer gesagt, dass wir am Ende des Feldes sein werden, aber wir werden der Gruppe vor uns sehr nah sein." Schon beim zweiten Rennen in Malaysia soll ein neues Aerodynamikpaket die Lücke weiter schließen. "Deshalb wollen wir in Australien beide Autos ins Ziel bringen und so nah wie möglich an unseren Konkurrenten dran sein. Mit den neuen Entwicklungen wollen wir dann in Malaysia gegen sie kämpfen."

Wie sich der Kundenchassisstreit um die beiden größten Rivalen Toro Rosso und Super Aguri entwickelt, ist derweil noch offen. Spyker und Williams hatten juristische Schritte angedroht, wenn die beiden Teams mit Chassis ihrer Schwesterteams fahren sollten. "Es gibt nicht Neues", betonte Colin Kolles. "Wir müssen jetzt erst einmal den Super Aguri sehen." Dieser wird erst in der Woche vor dem Auftaktrennen in Melbourne präsentiert. "Der Toro Rosso ist meiner Meinung nach das gleiche Auto wie der Red Bull." Jetzt hofft er auf eine Lösung bis Melbourne. "Wenn sich alle an das Concorde Agreement halten würden", holt er zu einem letzten Schlag aus, "wäre das gar kein Thema."