Es geht los! Am Montag fliege ich nach Australien, um dort nach einem langen Flug am Mittwochvormittag einzutreffen. Glücklicherweise habe ich keine besonderen Probleme mit langen Flügen. Ich war ja schon letztes Jahr in Melbourne. Da hat es geholfen den ganzen Tag gegen die Müdigkeit anzukämpfen und wach zu bleiben. In der Nacht konnte ich dann durchschlafen, von Jetlag gab es keine Spur.

Außerdem gibt es auf dem Flug genug, auf das ich mich freuen kann. Bei der Ankunft in Australien begrüßen mich ein tolles Land, nette Leute und schönes Wetter, sogar noch besseres als letztes Jahr, als das Rennen etwas später stattgefunden hat. Jedenfalls hoffe ich das. Da macht es doch gleich noch mal so viel Spaß.

Hart & Rutschig

Die Strecke im Albert Park hat mir letztes Jahr sehr gut gefallen. Sie ist sehr fordernd und alles andere als einfach. Es ist fast schon ein Stadtkurs. Gerade als Freitagstester hat man es dort am Morgen nicht einfach, weil man das Auto natürlich nicht beschädigen möchte. Erschwert wird dieses Vorhaben, weil die Mauern sehr nah an der Strecke stehen und es morgens noch sehr rutschig ist, da die Strecke sonst nicht benutzt wird.

Die Boxenstoppübungen verschafften Markus etwas Rennflair., Foto: Spyker
Die Boxenstoppübungen verschafften Markus etwas Rennflair., Foto: Spyker

In Melbourne hat dann nicht nur unser Spyker F8-VII Premiere, auch seine neue Lackierung wird erstmals an einem Rennwochenende zu sehen sein. Nach dem Launch Anfang Februar sagte ich noch, dass das Auto auf manchen Fotos ziemlich rot aussieht. Jetzt hat das Team die Konsequenzen gezogen und die Farben geändert. Dabei sah das Neonorange im Original sehr schön aus, aber unser Teamchef Colin Kolles hat es ja erklärt: Auf Filmaufnahmen kam die Farbe leider nicht so schön rüber. Deshalb musste man es ändern.

Spannung überall

Ich habe die neue Lackierung am Dienstag beim Shakedown des dritten Chassis für Melbourne zum ersten Mal gesehen. Der Shakedown verlief gut, es gab keine Probleme. Über das Auto kann ich leider nicht viel sagen, da ich nur 50 Kilometer fahren durfte. Aber der Motor ist sehr gut und das Auto ist auch definitiv besser als das alte. Allerdings ist es schwierig genaue Vergleiche zwischen den Chassis anzustellen. Dafür bin ich zu wenig gefahren. Interessant war der Shakedown trotzdem: Zum ersten Mal durfte ich mit einem F1-Auto Boxenstoppübungen mit Reifenwechsel und Tankvorgang üben. Aus anderen Serien wie der DTM kenne ich das natürlich schon, aber in der F1 ist es noch einmal einen Tick anders.

Wann ich das nächste Mal im Auto sitze, steht noch nicht fest. Einige Gerüchte besagen, dass Giedo van der Garde angeblich noch auf seine Superlizenz wartet, ich werde auf jeden Fall als Ersatzfahrer in Melbourne sein und an allen Meetings teilnehmen. Aber normalerweise sollte Giedo die Lizenz erhalten. Er ist bei den Tests genügend Kilometer gefahren.

Obwohl ich am nächsten Wochenende nicht fahren werde, bin ich trotzdem extrem gespannt auf den Saisonstart. Da geht es mir wahrscheinlich wie allen Fans zuhause. Natürlich bin ich gespannt, wie wir uns schlagen, aber auch wie es an der Spitze aussehen wird. Es gab so viele Veränderungen bei den Fahrern, Teams, Motoren und Reifen - es ist alles offen.

Was uns betrifft: Wir haben ein besseres Auto, jetzt kommt es darauf an, wie sehr sich die anderen verbessert haben. An der Spitze scheint Ferrari momentan gut zu sein, aber ich bin auch gespannt wie sich McLaren, Renault und BMW schlagen werden, die bei den Tests ebenfalls schnell waren. Es wird übrigens auch interessant sein, zu sehen, wie sich die Teams schlagen, die bei den Tests nicht so gut waren. Es steckt also an allen Ecken und Enden jede Menge Spannung drin. Wenn ich heute einen Tipp abgeben müsste, würde ich wohl auf Ferrari setzen, aber wie gut die Teams wirklich sind wissen wir erst in einer Woche. Ich kann es kaum erwarten.