Emanuele Pirro ist ein Motorsport-Urgestein. Der ehemalige F1-Pilot gewann vier Mal die 24 Stunden von Le Mans, zweimal die ALMS und war auch in der DTM zu Gast, wenn auch wenig erfolgreich. Der moderne Motorsport hat es ihm aber nicht angetan.

"Es ist für junge Piloten unheimlich schwierige geworden. Gerade bei uns in Italien liegt in der Nachwuchsförderung vieles im Argen", verriet er im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Es gibt kaum noch Nachwuchsserien, der Verband tut sehr wenig, überall fehlt das Geld." Auf diese Weise mache sich das Tabakwerbeverbot bemerkbar, das sich "im unteren Bereich viel mehr ausgewirkt hat als ganz oben, etwa in der Formel 1." Denn dort fanden die Teams Ersatzsponsoren aus der IT- und Telekommunikationsbranche. In den kleineren Serien engagieren sich diese Sponsoren nicht.

Aber auch ganz oben vermisst Pirro heute vieles - vor allem die Persönlichkeiten: "Der letzte Formel-1-Fahrer, der wirklich seinen Mund aufgemacht und gesagt hat, was Sache ist, war doch Jacques Villeneuve." Pirro verfolgt die Formel 1 deshalb auch gar nicht mehr so konzentriert - weil er es ohne die entsprechenden Typen, die man auch sie selbst sein lässt, einfach weniger interessant findet. "Und ich denke, dass es da vielen Fans ähnlich geht - überall im Spitzenmotorsport."