Sein Debütjahr in der Formel 1 verlief alles andere als erhofft, im zweiten Jahr gibt es jetzt aber keine Ausreden mehr - weder für ihn noch für sein Team, wie Nico Rosberg gegenüber Autobild motorsport gestand. "Wenn das Auto hält, dann wird der Druck vom Team sicher wachsen. Letztes Jahr haben sie meine Fehler leichter verziehen, weil sie selbst viele gemacht haben. Aber andersrum gilt das Gleiche: Je stärker ich werde - und das werde ich - desto weniger verzeihe ich auch deren Fehler," so Rosberg. Um sich weiter zu verbessern, trainiert der 21-jährige jetzt auch härter als je zuvor und geht sogar klettern, trotz Höhenangst.

"Ich möchte was erreichen, also muss ich alles geben. Auch wenn ich sehr gern auf der faulen Haut liege, überwinde ich mich. Es regt mich nämlich auf, wenn Leute sich auf ihrem Talent ausruhen. Michael Schumacher ist das beste Beispiel. Ich glaube nicht, dass er talentmäßig der absolute Überflieger war. Aber er hat mit absoluter Kompromisslosigkeit das Beste draus gemacht." Inwieweit Rosberg sich wird nach vorne arbeiten können, hängt natürlich auch von dem Material ab, das er diese Saison zur Verfügung hat. Dass er mit den Top Teams mithalten kann, denkt Rosberg aber nicht, auch wenn er sagt, dass der neue Williams besser sei als der 2006. "Das Auto ist zwar schon viel, viel besser als im vergangenen Jahr, aber es hat immer noch die gleichen Charakteristiken wie das Vorgängermodell. Von denen ich gehofft hatte, dass sie anders sind."

"McLaren und Ferrari sind einfach zu weit weg," so Rosberg weiter. "Aber konstant in die Punkte fahren, das ist möglich. Klappt das, hätte ich kein Problem, die Erwartungen schnell weiter nach oben zu schrauben." Trotzdem geht der Williams-Pilot aber davon aus, dass es ihm gelingen sollte, bester Deutscher im Feld der Formel 1-Fahrer zu werden. "Das kann ich schaffen. Toyota ist derzeit nicht so beeindruckend. Und auch Sutil wird in seinem Spyker nicht mitspielen. Nur Nick kann im BMW gefährlich werden. Die scheinen sehr stark zu sein." Rosberg befürchtet auch, dass das Interesse an der Formel 1 in Deutschland durch den Rücktritt Michael Schumachers sinken wird, einen Vorteil und kann auch keine besondere Chance für andere erkennen, jetzt mehr ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. "Wenn du Erfolg hast, kann auch ein Schumi da sein. Das ist wurscht! Jetzt aber braucht Deutschland dringend einen neuen Sieger. Deshalb muss ich mich sputen!"