Nelson, du hast in den vergangenen Tagen im Rahmen der Bahrain-Tests sehr viel am Steuer gesessen. Wie ist es gelaufen?
Nelson Piquet: Wir spulten eine ganze Menge Runden ab, das waren wirklich viele Kilometer - und wir konnten dabei sehr wichtige Informationen und Daten sammeln. Für mich war die Grand Prix-Strecke von Bahrain eine völlig neue Erfahrung, ich habe es richtig genossen. Ich konzentrierte mich dabei ganz auf unser Entwicklungsprogramm und die Gelegenheit, intensiv mit dem Team zu arbeiten. Das war für mich ebenso wichtig wie hinter dem Lenkrad des Renault R27 zu sitzen.

Sechs verschiedene Testsessions standen für den amtierenden Konstrukteurs-Weltmeister seit Jahresbeginn auf dem Plan, du hast keine einzige ausgelassen. Zugleich durftest du als erster Fahrer überhaupt mit dem neuen Renault R27 auf die Strecke gehen, was immer eine besondere Ehre ist. Bist du im Team angekommen?
Nelson Piquet: In der Tat fühle ich mich in diesem außerordentlich wettbewerbsorientieren Umfeld immer wohler, denn ich lerne die Leute, mit denen ich tagtäglich zusammenarbeite, immer besser kennen. Mit jeder neuen Testfahrt laufen die Dinge besser und besser. Mein Verständnis, wie hier gearbeitet und was genau von mir verlangt wird, wächst ständig. Je öfter ich ans Fahren komme, desto besser ist dies derzeit für mich. Zu meinen wichtigsten Zielen gehört es, das Optimum aus jedem einzelnen Testkilometer herauszuholen.

Was kannst du uns über den neuen Renault R27 erzählen?
Nelson Piquet: Er ist auf jeden Fall ein sehr guter und schneller Rennwagen, so viel steht fest. Dennoch sind uns immer noch einige Punkte und Bereiche bekannt, in denen wir das Auto verbessern können und werden. Das gesamte Team gibt derzeit Vollgas, um in Australien bestens vorbereitet an den Start zu gehen. Und auch danach wird die Entwicklung bis zum Saisonende mit gleich hohem Tempo fortgesetzt. Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall fest entschlossen, mein Bestes hierfür beizusteuern.

Wo siehst du Bereiche, in denen du dich selbst noch verbessern kannst?
Nelson Piquet: Ich lerne ständig dazu, bei jedem Test, bei jedem Meeting mit den Ingenieuren. Ich versuche ständig, meine Leistungsfähigkeit optimal abzurufen. Selbst wenn ich nicht als Fahrer eingeteilt bin, so reise ich dennoch zu den Testfahrten, beobachte das Team und versuche, so viel wie möglich zu verstehen von dem, was gerade abläuft. Es ist einfach spannend zu beobachten, wie sich das Auto immer weiter entwickelt. Und ich weiß, dass auch ich noch zulegen kann.

Was steht für dich in den kommenden Tagen und Wochen auf dem Programm?
Nelson Piquet: Nach den letzten Testfahrten vor Saisonbeginn in Bahrain kehre ich für ein paar Tage nach England zurück, bevor bereits recht frühzeitig die Abreise nach Melbourne ansteht – denn dort will ich mit den beiden Grand Prix-Piloten noch ein letztes Fitness-Trainingscamp besuchen. Und dann wird es bereits ernst ...